Als Navis actuaria (Plural: naves actuariae) bezeichnet man ein Transportschiff in der römischen Flotte.
Der Marinetransporter hatte eine Reihe Riemen (maximal 30, also an jeder Seite 15) und Besegelung. Die Fahrzeuge waren kurz, mit schmalem Vor- und Achterschiff und mittschiffs weitbäuchig gebaut. Sie hatten flache Kiele, um ohne Beschädigung auf Grund laufen zu können, und waren mit Steuerrudern vorn und achtern ausgerüstet, um mit Bug oder Heck landen zu können. Die Navis actuaria konnte so auf jeden Strand auflaufen, entladen und ohne später zu wenden wieder ablaufen. Sie eignete sich somit auch für den Transport von Pferden und Nachschub.
Man nimmt an, dass eine Actuaria 21 m Länge und 6,50 m Breite aufwies. Der Tiefgang muss gering gewesen sein (ca. 0,80–0,90 m). Zumeist waren die actuariae nicht bewaffnet. Die im Jahr 16 von Germanicus eingesetzten Schiffe besaßen jedoch zum Teil Überbauten (pontes), auf denen leichte Geschütze gefahren werden konnten.
Von der Navis actuaria ist der spätantike Schiffstyp der Navis lusoria zu unterscheiden, die ein schmalgebautes Patrouillenboot war. |
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