2. Makedonischer Krieg
Der Zweite Makedonische Krieg brach wie schon der erste Krieg, der unentschieden geendet hatte, auf Grund der Hegemonialansprüche von König Philipp V. von Makedonien über Griechenland aus. Im Jahr 200 v. Chr. sandten die griechischen Stadtstaaten Pergamon, Rhodos und Athen ein Hilfegesuch an das aufstrebende Rom. König Philipp seinerseits verbündete sich mit König Antiochos III. von Syrien.
Im Jahre 200 v. Chr. landeten zwei römische Legionen in Epeiros und eröffnen damit den Krieg. Alle griechischen poleis (außer Sparta) schlossen sich den Römern im Kampf gegen den Erzfeind Makedonien an. Der Krieg begann zunächst mit erfolgreichen Seeoperationen der Römer. Die römische Flotte schützte die griechischen Stadtstaaten gegen makedonische Angriffe vom Meer und konnte im Jahr 198 v. Chr. die Stadt Eretria auf der Insel Euboea erobert werden. Die Entscheidung fiel jedoch auf dem Land.
Ein langer Krieg schien sich abzuzeichnen, doch wendete sich das Blatt unter dem römischen Feldherr Titus Quinctius Flamininus ab 199 v. Chr. durch die Gewinnung der griechischen Öffentlichkeit. Flaminius landete mit seinem Heer in Appollonia im heutigen Albanien und schaffte den Durchbruch nach Thessalia. Bei den Hundsköpfen (Kynoskephalai - siehe Schlacht bei Cynoscephalae) wurden die Makedonier 197 v. Chr. geschlagen. Philipp V. wurde damit zum Frieden gezwungen. Philipp V. musste auf die Hegemonie über Griechenland verzichten, 1000 Talente als Entschädigung zahlen und bis auf sechs Schiffe seine Flotte an Rom abgeben. Flamininus erklärte bei den isthmischen Spielen im Jahre 196 v. Chr. die Freiheit der griechischen Stadtstaaten. Die letzte römische Legion zog 194 v. Chr. aus Griechenland ab.
Nun war ein Machtvakuum durch die Beseitigung der makedonischen Hegemonie entstanden. Dieses wollte Antiochos III. füllen, um seinem Traum der Wiedererrichtung des Alexanderreiches näher zu kommen. Er und der zu ihm geflohene Hannibal landeten mit einer Streitmacht 192 v. Chr. in Griechenland und begannen so den Syrisch-Römischen Krieg. Zwar verkündete Antiochus die Freiheit aller Griechen, es schlossen sich ihm aber nur wenige poleis an. Ein Jahr später landeten die Römer wieder in Griechenland und schlugen den Seleukidenkönig bei den Thermopylen vernichtend. Nach weiteren Niederlagen floh Antiochus nach Bithynien. Im Frieden von Apameia (188 v. Chr.) musste das Seleukidenreich alle kleinasiatischen Gebiete abtreten, seine Flotte ausliefern und eine Kriegsentschädigung zahlen. Wiederum zogen sich alle Römer zurück. Die geräumten Gebiete wurden unter den Bundesgenossen aufgeteilt.
Ab diesen Zeitpunkt begann der Niedergang der hellenistischen Staaten. Rom war bis jetzt nicht an einer Expansion im Osten interessiert. Dadurch, dass das alte Gleichgewicht der Kräfte zerstört und das neue durch Rom (Rhodos, Pergamon) garantiert wurde, war es plötzlich zum Schiedsrichter in allen erdenklichen Fragen geworden. Unerfahrenheit in der Verwaltung solcher Situationen ließ das Ansehen Roms sinken. Als Alternative zu dieser Gesandtschaftspolitik entwickelte sich wieder Makedonien. Perseus, der neue makedonische König (seit 179 v. Chr.), heiratete die Tochter des neuen Seleukidenkönigs und forcierte so eine Blockbildung.
Literatur: Lexikon