Disciplina Etrusca: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Theoria Romana
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Unter den ''disciplina etrusca'' versteht man die Lehre von der Interpretation göttlicher Signale und vom korrekten Umgang mit der Götterwelt. Sie ist eine uralte etruskische Disziplin, die über die ''[[Haruspex|haruspices]]'' Einzug in die [[Religio Romana|römische Religion]] gehalten hat. Die Überlieferungen wurden von der etruskischen Priesterschaft streng gehütet.
 
Unter den ''disciplina etrusca'' versteht man die Lehre von der Interpretation göttlicher Signale und vom korrekten Umgang mit der Götterwelt. Sie ist eine uralte etruskische Disziplin, die über die ''[[Haruspex|haruspices]]'' Einzug in die [[Religio Romana|römische Religion]] gehalten hat. Die Überlieferungen wurden von der etruskischen Priesterschaft streng gehütet.
  
Bestandteil der ''disciplina etrusca'' waren die Leberschau (Haruspizium) und die Deutung des Vogelflugs ([[Auspicium|Auspizien]]).
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Dabei handelte es sich um die Kunst, aus den Eingeweiden (''exta''), aus den Blitzen (''fulgura'') und aus ungewöhnlichen Naturerscheinungen (''ostenta'') den göttlichen Willen, der sich in einem ''[[progidium]]'' kundgab, zu deuten. Dabei beinhalteten die ''disciplina etrusca'' genaue Regelungen darüber wie entsprechende ''progidia'' zu deuten waren.
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Um die Kunst der ''etrusca disciplina'' zu erhalten, erging um die Epoche der [[Punischen Kriege]] ein Senatsbeschluss, nach dem in den Etruskergemeinden jeweils eine hinreichende Zahl junger Männer aus den angesehensten Familien die [[Haruspex|Haruspizin]] erlernen sollte, "damit  eine so bedeutende Wissenschaft nicht in den Händen geringer Leute ihre religiöse Autorität verliere und zum Gegenstand des Lohnerwerbs und Gewinnstrebens werde." (Cic. div. 1,92)
  
  

Aktuelle Version vom 9. August 2009, 11:32 Uhr