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Am Tag der Wintersonnwende wurde die Göttin Dia geehrt. Sie war die Schutzgöttin der Ernte und wurden von den [[Arval]]-Brüdern verehrt.  
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Am Tag der Wintersonnwende wurde die Göttin Dia geehrt. Sie war die Schutzgöttin der Ernte und wurden von den [[Arvalbrüder]] verehrt.  
  
 
Im ''sacellum volupiae'', am Altar der Göttin Volusia, wurden der Göttin Angerona an diesem Tag Opfer dargebracht. In dem Heiligtum befand sich eine Statue der Angerona mit verbundenen Augen und versiegeltem Mund. [[Varro]] gibt als Ort der Opfer die ''curia acculeia'' statt, welche daher entweder mit dem ''sacellum volupiae'' identisch ist oder einen früheren Opferort bezeichnet. Die Deutungen des Festtages beziehen sich teilweise auf den Namen der Göttin Angerona - sie befreite von Ängsten (''angores'') oder von der Krankheit ''angina'' - teilweise auf die Statue: Angerona soll die Göttin des Schweigens und Beschützerin Roms gewesen sein. Ihre Identität musste geheim bleiben, da sie den wahren Namen Roms trug, welcher bei Bekanntwerden den Feinden der Stadt die Macht über jene geben würde.  
 
Im ''sacellum volupiae'', am Altar der Göttin Volusia, wurden der Göttin Angerona an diesem Tag Opfer dargebracht. In dem Heiligtum befand sich eine Statue der Angerona mit verbundenen Augen und versiegeltem Mund. [[Varro]] gibt als Ort der Opfer die ''curia acculeia'' statt, welche daher entweder mit dem ''sacellum volupiae'' identisch ist oder einen früheren Opferort bezeichnet. Die Deutungen des Festtages beziehen sich teilweise auf den Namen der Göttin Angerona - sie befreite von Ängsten (''angores'') oder von der Krankheit ''angina'' - teilweise auf die Statue: Angerona soll die Göttin des Schweigens und Beschützerin Roms gewesen sein. Ihre Identität musste geheim bleiben, da sie den wahren Namen Roms trug, welcher bei Bekanntwerden den Feinden der Stadt die Macht über jene geben würde.  
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Festus, ''De verborum significatu'', p. 16, 12L.;
Festus: ''De verborum significatu'', p. 16, 12L.
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[[Quellen_zum_Kalender#Inscr|Inscr. It. XIII2]], S. 535;
 
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[[Quellen_zum_Kalender#Latte|Latte]], S. 134;
''Inscriptiones Italiae'', Hrsg. von den Akademien Italiens, Bd. 13: ''Fasti et elogia''; Fasc. 2: ''Fasti anni Numani et Iuliani'', Hrsg. von A. Degrassi, Rom 1963, S. 535
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[[Quellen_zum_Kalender#Koenig|König]], S. 73;
 
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Wissowa, [[Quellen_zum_Kalender#RE|RE]] V, Sp. 1232;
K. Latte: ''Römische Religionsgeschichte'', München 1967, S. 134
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Aust, [[Quellen_zum_Kalender#RE|RE]] I, Sp. 2189;
 
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Eisenhut, [[Quellen_zum_Kalender#Pauly|Kl.Pauly]] I, Sp. 252;
A. und I. König: ''Der römische Festkalender der Republik'', Stuttgart 1991, s. 73
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Le Bonniec, [[Quellen_zum_Kalender#LAW|LAW]], S. 161
 
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[[Quellen_zum_Kalender#Scullard|Scullard]], S. 293;
Wissowa: ''Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft'', RE V, Stuttgart 1894ff, Sp. 1232
 
 
 
Aust: ''Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft'', RE I, Stuttgart 1894ff, Sp. 2189
 
 
 
Eisenhut: ''Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike'', Bd. I, Stuttgart 1967-75, Sp. 252
 
 
 
Le Bonniec: ''Lexikon der Alten Welt'', Zürich/Stuttgart 1965, S. 161
 
 
 
H.H. Scullard: ''Römische Feste. Kalender und Kult.'', Übers. von M. Buchholz, Mainz 1985, S. 293
 

Aktuelle Version vom 30. Juni 2006, 15:42 Uhr

21. Dezember

Auch Angeronalia.

Am Tag der Wintersonnwende wurde die Göttin Dia geehrt. Sie war die Schutzgöttin der Ernte und wurden von den Arvalbrüder verehrt.

Im sacellum volupiae, am Altar der Göttin Volusia, wurden der Göttin Angerona an diesem Tag Opfer dargebracht. In dem Heiligtum befand sich eine Statue der Angerona mit verbundenen Augen und versiegeltem Mund. Varro gibt als Ort der Opfer die curia acculeia statt, welche daher entweder mit dem sacellum volupiae identisch ist oder einen früheren Opferort bezeichnet. Die Deutungen des Festtages beziehen sich teilweise auf den Namen der Göttin Angerona - sie befreite von Ängsten (angores) oder von der Krankheit angina - teilweise auf die Statue: Angerona soll die Göttin des Schweigens und Beschützerin Roms gewesen sein. Ihre Identität musste geheim bleiben, da sie den wahren Namen Roms trug, welcher bei Bekanntwerden den Feinden der Stadt die Macht über jene geben würde.

Eine Inschrift weist darauf hin, dass der Tag noch vor Gründung der Republik den Beginn des Jahres darstellte: "Es gibt gleichwohl welche, die sagen, dieser Tag sei heilig wegen des Jahresbeginns; es steht nämlich fest, daß dies anfänglich der Jahresanfang gewesen sei." (Fasti Praenestini)


Quellen: Festus, De verborum significatu, p. 16, 12L.; Inscr. It. XIII2, S. 535; Latte, S. 134; König, S. 73; Wissowa, RE V, Sp. 1232; Aust, RE I, Sp. 2189; Eisenhut, Kl.Pauly I, Sp. 252; Le Bonniec, LAW, S. 161; Scullard, S. 293;