Fisch: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Binnenland aß man deshalb vorwiegend Süßwasserfisch. Die Binnenfischerei dürfte dort, wo sie möglich war, sehr ausgeprägt gewesen sein. Dazu versuchte man sich bereits zu Zeiten der Republik in der Fischzucht und legte dafür künstliche Fischteiche an.
 
Im Binnenland aß man deshalb vorwiegend Süßwasserfisch. Die Binnenfischerei dürfte dort, wo sie möglich war, sehr ausgeprägt gewesen sein. Dazu versuchte man sich bereits zu Zeiten der Republik in der Fischzucht und legte dafür künstliche Fischteiche an.
  
Der wirtschaftlich bedeutendste Salzwasserfisch des Mittelmeerraums war der Thunfisch. Die Römer unterschieden in Jungfische (pelamus) und ausgewachsene Exemplare (thynnus). Dem Thunfisch stellte man im großen Maßstab nach und legte ihn gewöhnlich gleich nach dem Fang in Salz ein. In großen Mengen wurde auch die Sardelle (apua) gefangen. Bevorzugt an Flussmündungen fing man den Wolfsbarsch, der als Delikatesse galt und den man sogar in Meerwasserreservoirs zu züchten versuchte. Auch die Muräne war ein beliebter, mengenmäßig hingegen wenig bedeutender Speisefisch.
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Der wirtschaftlich bedeutendste Salzwasserfisch des Mittelmeerraums war der Thunfisch. Die Römer unterschieden in Jungfische (lat. ''pelamus'') und ausgewachsene Exemplare (lat. ''thynnus''). Dem Thunfisch stellte man im großen Maßstab nach und legte ihn gewöhnlich gleich nach dem Fang in [[Salz]] ein. In großen Mengen wurde auch die Sardelle (lat. ''apua'') gefangen. Bevorzugt an Flussmündungen fing man den Wolfsbarsch, der als Delikatesse galt und den man sogar in Meerwasserreservoirs zu züchten versuchte. Auch die Muräne war ein beliebter, mengenmäßig hingegen wenig bedeutender Speisefisch.
  
Aal (anguilla) schätzte man sehr, ebenso die Bachforelle (salar) oder den Lachs (isox), der den Rhein (rhenus), die Loire (liger) oder die Garonne (garumna) hinauf wanderte. Hecht (lucius), Karpfen (carpa), Flussbarbe (barbus) und Gründling (gobius) waren weitere Süßwasserfische, die gegessen wurden. Der Stör, bzw. der Sterlet (acipenser) wurde als Delikatesse geschätzt, wohingegen der Wels (silurus) nur wegen seiner Größe gerühmt wurde, weniger wegen seines Geschmacks.
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Aal (lat. ''anguilla'') schätzte man sehr, ebenso die Bachforelle (lat. ''salar'') oder den Lachs (lat. ''isox''), der den Rhein (lat. ''Rhenus''), die Loire (lat. ''Liger'') oder die Garonne (lat. ''Garumna'') hinauf wanderte. Hecht (lat. ''lucius''), Karpfen (lat. ''carpa''), Flussbarbe (lat. ''barbus'') und Gründling (lat. ''gobius'') waren weitere Süßwasserfische, die gegessen wurden. Der Stör, bzw. der Sterlet (lat. ''acipenser'') wurde als Delikatesse geschätzt, wohingegen der Wels (lat. ''silurus'') nur wegen seiner Größe gerühmt wurde, weniger wegen seines Geschmacks.
  
Zu guter letzt war Fisch auch der wichtigste Bestandteil der typisch römischen Würzsoße garum. Dazu legte man zerhackten Fisch mit viel Salz in einen Behälter und ließ die Mischung durch konstante Wärme fermentieren.
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Zu guter letzt war Fisch auch der wichtigste Bestandteil der typisch römischen Würzsoße ''[[garum]]''. Dazu legte man zerhackten Fisch mit viel Salz in einen Behälter und ließ die Mischung durch konstante Wärme fermentieren.

Aktuelle Version vom 11. Dezember 2007, 10:50 Uhr

Fisch war in den Küstenregionen der Antike das vielleicht wichtigste Nahrungsmittel überhaupt und anders als Fleisch für viele Menschen eine erschwingliche Eiweißquelle. Mit zunehmender Entfernung zur Küste nahm die Bedeutung der Salzwasserfische und anderen Meeresfrüchte naturgemäß ab, denn in dieser Zeit gab es nur sehr beschränkte Möglichkeiten, Fisch haltbar zu machen. Eine Methode war das Pökeln, also das einsalzen des Fisches. Salzfisch war im ganzen Imperium bekannt und ein wichtiges Handelsgut. Trockenfisch war wohl eher unüblich. Frischen Seefisch bekam man nur nahe der Küste, oder musste ihn kostspielig in mit Salzwasser gefüllten Bottichen in das Landesinnere transportieren. Im Binnenland aß man deshalb vorwiegend Süßwasserfisch. Die Binnenfischerei dürfte dort, wo sie möglich war, sehr ausgeprägt gewesen sein. Dazu versuchte man sich bereits zu Zeiten der Republik in der Fischzucht und legte dafür künstliche Fischteiche an.

Der wirtschaftlich bedeutendste Salzwasserfisch des Mittelmeerraums war der Thunfisch. Die Römer unterschieden in Jungfische (lat. pelamus) und ausgewachsene Exemplare (lat. thynnus). Dem Thunfisch stellte man im großen Maßstab nach und legte ihn gewöhnlich gleich nach dem Fang in Salz ein. In großen Mengen wurde auch die Sardelle (lat. apua) gefangen. Bevorzugt an Flussmündungen fing man den Wolfsbarsch, der als Delikatesse galt und den man sogar in Meerwasserreservoirs zu züchten versuchte. Auch die Muräne war ein beliebter, mengenmäßig hingegen wenig bedeutender Speisefisch.

Aal (lat. anguilla) schätzte man sehr, ebenso die Bachforelle (lat. salar) oder den Lachs (lat. isox), der den Rhein (lat. Rhenus), die Loire (lat. Liger) oder die Garonne (lat. Garumna) hinauf wanderte. Hecht (lat. lucius), Karpfen (lat. carpa), Flussbarbe (lat. barbus) und Gründling (lat. gobius) waren weitere Süßwasserfische, die gegessen wurden. Der Stör, bzw. der Sterlet (lat. acipenser) wurde als Delikatesse geschätzt, wohingegen der Wels (lat. silurus) nur wegen seiner Größe gerühmt wurde, weniger wegen seines Geschmacks.

Zu guter letzt war Fisch auch der wichtigste Bestandteil der typisch römischen Würzsoße garum. Dazu legte man zerhackten Fisch mit viel Salz in einen Behälter und ließ die Mischung durch konstante Wärme fermentieren.