Geld

Aus Theoria Romana
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Das Wirtschaftsleben im antiken Rom basierte etwa ab der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. auf dem System der Geldwirtstaft. Römische Geldmünzen waren im ganzen Imperium Romanum verbreitet, wurden überall akzeptiert und waren Wertmesser für alle Güter und Dienstleistungen. Naturalwirtschaft und Tauschhandel war weitgehend unüblich. Löhne wurden in klingender Münze ausgezahlt und egal ob man Waren des täglichen Bedarfs kaufen, einem Gasthaus übernachten oder die Dienste eines Bordells in Anspruch nehmen wollte, stets wurde Bargeld erwartet. Auf dem Lande verrechnete man mitunter Dienstleistungen und Produkte im Tauschverfahren miteinander, aber auch dort war die Geldwirtschaft der übliche Standart, zumal auch die Steuern in bar erhoben wurden. Überhaupt mussten auch größere Summen bar bezahlt werden, denn bargeldloser Zahlungsverkehr war noch unbekannt.
Dennoch war die in Umlauf befindliche Geldmenge relativ gering. Diese Knappheit wurde durch eine ausgeprägte Hortungsmentalität der Wohlhabenden verstärkt. Vor allem Gold-, aber auch Silbermünzen dienten als stille Reserve und wurden zuhause in bronze- oder eisenbeschlagenen Arcae (dt. Truhen) verwahrt, die gewöhnlich im Atrium des Hauses standen. Weil diese Geldtruhen in praktisch jedem besseren Haushalt zu finden waren, wurde der Ausspruch Ex arca solvere (dt. "Aus der Truhe bezahlen") zum Synonym für jede Art der Barzahlung.

Auch in wirtschaftlich guten Zeiten gab es in der antiken, römischen Geldwirtschaft inflatorische Tendenzen. Das führte im strikt metallistischem römischen Münzsystem zu einer allmählichen Verschlechterung der Münzen und machte frühere Prägungen wertvoller. Dieser (das 'Gresham´sche Gesetz' genannte) Effekt führte dazu, dass ältere Münzen gerne gespart und jüngere vorzugsweise Ausgegeben wurden.

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