Gnaeus Pompeius Magnus (1)

Aus Theoria Romana
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Gnaeus Pompeius Magnus, Sohn des Gnaeus Pompeius Strabo, geboren am 29.9.106 v. Chr. in Rom, ermordet am 28.9.48 v. Chr. in Aegyptus, war römischer Politiker, Feldherr und triumvir. Bis er von Gaius Iulius Caesar geschlagen wurde galt er als brillanteste Feldherr seiner Zeit. Politisch versagte er immer wieder, nahm aber in vielen seiner organisatorischen Maßnahmen bereits das spätere Kaiserreich vorweg.

Aufstieg (106-71 v. Chr.)

Pompeius begann seine militärische Laufbahn während des Bundesgenossenkrieges (91-89 v. Chr.) im Heer seines Vaters Gnaeus Pompeius Strabo, der 89 v. Chr. consul wurde. Im folgenden Bürgerkrieg zwischen Optimaten (Lucius Cornelius Sulla) und den Popularen (Gaius Marius und Lucius Cornelius Cinna) wechselte 83 v. Chr. auf die Seite des Sulla, zu dessen Unterstützung er als Privatmann drei Legionen aufstellte. 82 v. Chr heiratete er Aemilia, eine Stieftochter des Sulla. Nach ihrem Tod, noch im gleichen Jahr, folgten weitere politisch motivierte Ehen mit Mucia Tertia (81-62 v. Chr.), mit Iulia (59-54 v. Chr.) und Cornelia (52-48 v. Chr.)

81 v. Chr. wurde Pompeius als propraetor nach Sicilia gesandt, formell vom Senat, und eroberte es von den Gegnern Sullas zurück. Anschließend (81-80 v. Chr.) kämpfte er erfolgreich in Africa. Spätestens 79 v. Chr. konnte Pompeius seinen ersten Triumphzug, trotz fehlenden Alters und senatorischen Ranges. Er unterstützte Marcus Aemilius Lepidus bei den Wahlen zum consul, als dieser jedoch die Gesetze des Sulla rückgängig machen wollte half er bei dessen Bekämpfung.

77 v. Chr. erzwang sich Pompeius ein imperium extraordinarium für Hispania um die den dort seit 83 v. Chr. operierenden Quintus Sertorius, einen Gegner Sullas zu bekämpfen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte er diesen schließlich in die Defensive bringen, den Widerstand aber erst nach dessen Ermordung 72 v. Chr. brechen. 71 v. Chr. kehrte er nach Rom zurück, wo er seinen zweiten Triumphzug feiern konnte.

consul und triumvir (70-60 v. Chr.)

Nach seinem zweiten Triumphzug 70 v. Chr. wurde Pompeius zum ersten Mal consul, was in dieser Reihenfolge sehr ungewöhnlich ist. Sein Amtskollege war Marcus Licinius Crassus, mit dem er in den nächsten Jahren wechselhafte Beziehungen hatte. Zusammen mit ihm hob er einige Gesetze Sullas auf (z.B. Wiederherstellung von Rechten der tribunus plebis und equites romani).

Nun ist Pompeius auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen: Die lex Gabinia übertrug ihm 67 V. Chr. das imperium über das gesamte Mare Mediterraneum, was das Kommando über 20 Legionen und 500 Schiffe beinhaltete. Seinen Auftrag, die Beendigung der Piraterie und Seeräuberei zu beenden, erfüllte er nach drei Monaten. Die lex Manilia unterstellte ihm 66 v. Chr. die Provinzen Bithynia, Pontus und Cilicia um Krieg gegen Mithridates VI. zu führen (Dritter Mithridatischer Krieg). Er löst das Kommando von Lucius Licinius Lucullus ab und besiegte Mithridates noch im gleichen Jahr. Daraufhin wird Syria fällt an Rom und in Armenia wird Tigranes I. als König eingesetzt. Pompeius verfolgt Mithridates bis ans Kaspische Meer, dieser wird dann von seiner eigenen Familie abgesetzt und begeht daraufhin Selbstmord. 63 v. Chr. besetzt Pompeius Iudea bzw. Palaestina. Als Ergebnis wird aus Bithynia und Pontus das neue Bithynia et Pontus gebildet, Cilicia wird erweitert und Syria wird komplett aus neu erobertem Gebiet gebildet. Ebenfalls wurden einige Vasallenstaaten gebildet. In den Provinzen wurde die Administration reformiert, die Kultur und lokale Autonomie gefördert und die Bevölkerung weitgehend human behandelt. Hierbei zeigte Pompeius erstaunliches Talent.

In krisengeschüttelten Rom (Bona-Dea-Skandal, Catilina-Affäre) war man jedoch ob der Rückkehr des Pompeius besorgt. Denn man befürchtete aufgrund dessen großer Macht, dass er versuchen würde eine Diktatur zu errichten. Diese Befürchtungen wurden zerstreut als er seine Truppen nach der Landung in Italia sofort auflöste und als Zivilist im Anfang des Jahres 61 v. Chr. in Rom eintraf. Zwar konnte Pompeius seinen dritten Triumphzug für seine Erfolge im Osten feiern, doch machten große Teile die senatorischen Oberschicht keinen Hehl aus ihrer Abneigung ihm gegenüber. Er war politisch isoliert und sah sich von mächtigen politischen Feinden (Lucius Licinius Lucullus, Marcus Licinius Crassus, Marcus Porcius Cato Uticensis, Quintus Caecilius Metellus Creticus) umzingelt. Vergeblich versuchte sich die Umgestaltung des Ostens bestätigen zu lassen scheiterten ebenso, wie auch ein 60 v. Chr. eingebrachtes Gesetz vom tribunus plebis Lucius Flavius zur Versorgung der Veteranen des Feldzuges mit Ackerland, da der Senat weiterhin eine neue Machtstellung des Pompeius fürchtete, auch der consul Lucius Afranius stellte sich gegen ihn. Als schließlich die senatorischen Optimaten auch die mächtigen Marcus Licinius Crassus und Gaius Iulius Caesar gegen sich aufbrachten bot sich ein Ausweg: Gaius Iulius Caesar vermittelte ein coitio (lat. „zusammengehen“) der Drei das gegen Ende 60 v. Chr. im Ersten Triumvirat mündete. Dieses, als Geheimpakt angelegte, Bündnis besagte, dass nichts im Staat geschehen solle, was gegen die Interessen eines oder aller Drei verstößt.

Leben

Der Senat verweigerte jedoch zunächst Pompeius' Veteranen die erwartete Versorgung mit Land, so dass Pompeius, um seine zunehmende Isolation zu umgehen, mit Crassus und dem für 59 v. Chr. zum Consul gewählten Iulius Caesar ein informelles Bündnis schloss (später als 1. Triumvirat bezeichnet). Caesar konnte als Consul Maßnahmen im Interesse von Pompeius durchsetzen; die Verbindung zwischen den beiden wurde noch dadurch gestärkt, dass Pompeius Caesars Tochter Iulia heiratete.

In den folgenden Jahren, als Caesar in Gallien Krieg führte, wurde Pompeius' Stellung in Rom jedoch immer schwächer, und der Bund der drei Politiker zerbrach endgültig nach dem Tod Iulias und dem des Crassus bei einem Feldzug gegen die Parther 53 v. Chr. Pompeius rückte nun wieder näher an die Senatsmehrheit (Optimaten) heran, ließ sich nach schweren inneren Unruhen 52 v. Chr. zum Consul ohne den üblichen Kollegen machen und verstärkte sein Heer, das er als Proconsul von Spanien und für einen geplanten Rachefeldzug gegen die Parther sammelte.

Zu Beginn des Jahres 49 v. Chr. eskalierte der Konflikt zwischen Caesar (der erneut Consul werden wollte) und dem Senat (in dem viele Caesar vor Gericht stellen wollten). Caesar überschritt den Rubikon, womit der Bürgerkrieg ausbrach, in dem der Senat auf Pompeius' Feldherrntalent vertraute. Doch Pompeius erkannte, dass seine Streitkräfte zu schwach waren, um Italien zu halten, und setzte mit einem großen Teil der Senatoren nach Griechenland über. Caesar war damit Herr Italiens und folgte Pompeius erst, nachdem er dessen Truppen in Spanien ausgeschaltet hatte.

Pompeius versuchte, eine Entscheidungsschlacht zu vermeiden, wurde aber von den Senatoren dazu gezwungen. In der Schlacht von Pharsalus in Thessalien erlitt er am 9. August 48 v. Chr. eine vernichtende Niederlage und musste nach Ägypten fliehen, wo ihn die Höflinge des Kindkönigs Ptolemaios XIII. ermorden ließen. Sein abgeschlagener Kopf wurde später Caesar übergeben, der ihn bestatten ließ.

Pompeius war fünf Mal verheiratet. Von Mucia Tertia hatte er drei Kinder: Gnaeus Pompeius der Jüngere, eine Tochter Pompeia, die mit Faustus Cornelius Sulla (1) verheiratet war, und Sextus Pompeius Magnus. Seine letzte Ehefrau war Cornelia Metella.


Literatur: Wikipedia