Iuno: Unterschied zwischen den Versionen

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Vogel, Julius: ''Iuno''. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 574–612.<br>
 
Vogel, Julius: ''Iuno''. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 574–612.<br>
 
Wissowa, Georg: ''Religion und Kultus der Römer'', München 1971.<br>
 
Wissowa, Georg: ''Religion und Kultus der Römer'', München 1971.<br>
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Version vom 14. September 2012, 13:29 Uhr

Iuno
Alternative Namen-
Griechische EntsprechungHera
FunktionHöchste Göttin; Schutzgöttin der Ehe, Familie und Mütter
Symbole / AttributeSchleier, Zepter, Schale, Blitz (Regina)
Typische Farbe der Opfertiereweiß

Iuno (altlat. die Junge, die Vitale) war als Gemahlin des Iuppiter die höchste römische Göttin. Mit ihm und Minerva gehörte sie als Iuno Regina zur neueren Göttertrias, die die höchsten Götter beinhaltete. In dieser Eigenschaft wurde sie mit der griechischen Hera gleichgesetzt, jedoch nicht so früh, wie man es von anderen Gottheiten her gewohnt war. Sie entsprach auch der alt mediterranen Geburtsgöttin Eileithyia, die schon vor Einwanderung der Hellenen unter für uns unbekanntem Namen verehrt wurde. Als mächtigste Göttin des römischen Pantheons war sie Gegnerin der Haupthelden im römischen Nationalepos, der Aeneis.

Bedeutung

Der Kult der Iuno gehört zu einem der ältesten und wichtigsten Italiens. Iuno ist die weibliche Macht des Himmels und des himmlischen Lichtes, des neu erscheinenden Mondes, zugleich Geburtsgöttin und weibliche Göttin schlechtin. Sie war Ehe- und Hochzeitsgöttin, Mondgöttin und galt als himmlische Königin, in welcher Bedeutung sie neben dem Iuppiter Rex als Regina verehrt wurde. Iuno repräsentiert die weibliche Natur überhaupt, als gebärende Göttin, Mutter und Matrone. Daneben berichtet der Schriftsteller Cato, dass auf Bauernhöfen vor der Ernte neben Ceres, Ianus und Iuppiter vor allem Iuno verehrt wurde. Als Schutzherrin des Kleinviehs und der Nutzbäume gehörte sie somit auch ganz alltäglich zum ländlichen Kult.

Attribute

Auf Münzen wurde die Iuno Lucina häufig verschleiert sitzend und in der rechten Hand eine Blüte, das Symbol der Hoffnung und in der linken Hand ein Wickelkind haltend, dargestellt. Sonstige Attribute waren die Fackel und eine große Lilienförmige Blume. Attribute der Kapitolinischen Regina waren Schleier, Zepter, Schale, Blitz. Die Iuno Curritis oder Quiritis erscheint in kriegerischem Aufzuge mit Schild und Lanze. Die Iuno von Lanuvium bewaffnet auf einem Wagen fahrend, ebenfalls mit Schild und Lanze, aber auch einem Ziegenfell.

Heilige Tiere der Iuno waren die Gans (Moneta), der Pfau (Regina), die Schlange (Lanuvium) und die Krähe als Symbol der Gattentreue. Darüber hinaus trennte die Ziege ihren Kult deutlich von jenem des Iuppiter. Eine Ziegendarstellung repräsentierte also gleichsam die Göttin selbst. Am Kapitol wurden zu Ehren der Iuno Moneta Gänse gehalten. Diese waren für römische Verhältnisse keine traditionellen Opfertiere. Doch schlägt hier ein orientalischer Kultansatz durch. Gänse waren bevorzugte Speise- und Opfertiere in Ägypten, z.B. im Isiskult.

Kult

Von allen Göttinnen, war Iuno diejenige, die am meisten mit anderen Gottheiten in Verbindung gebracht wurde. Diese Multinuminosität genannte Eigenschaft war ihr hauptsächliches mediterranes Erbe. So verwundert es auch kaum, dass sie viele Numina in sich vereinigte. Dies konnte so weit gehen, dass etwa die Numen von Iuno Lucina und Diana Aventina verschmolzen. So verschieden auch diese einzelnen Iunokulte in ihrer ursprünglichen Anlage und in vielen Einzelheiten des Rituals waren, allen gemeinsam ist der Zug, dass überall die Frauen, und zwar die verehelichten ehrbaren Frauen, als Trägerinnen des Kultes der Göttin auftreten.

Wie Iuppiter in der Kaiserzeit vorzugsweise für einen Schutzgott der Kaiser galt, so Iuno diejenige Schutzgöttin für die Kaiserinnen. Das gewöhnliche Opfertier der Iuno war eine weiße Kuh, deren Hörner, wie es scheint, oft vergoldet waren. Außerdem sind Widder, ein Mutterschaf nebst zwei Lämmern überliefert. Der Tempeldienst wurde wohl von verheirateten Priesterinnen durchgeführt, insbesondere durch die Flaminca Dialis, der Frau des Flamen Dialis. Bei den Zeremonien zu Ehren der Iuno traten häufig Mädchenchöre auf.

Iuno Lucina

Unter den einzelnen Kulten ist der der Iuno Lucina wohl der älteste und durch ganz Italien am allgemeinsten verbreitet. Sie entspricht als solche dem Iuppiter Lucetius und ist wie dieser zunächst Lichtgott, d.h. wie Iuppiter der Gott aller Idus, der Vollmondstage war, so ist Iuno die Göttin aller Kalenden, wo die Mondsichel nach dem Neumonde zuerst wieder erschien, also wie von neuem geboren wurde. Daher erhielt Iuno bei den Laurentern den Beinamen Kalendaris und in Rom wurde ihr regelmäßig am ersten Monatstage ein Opfer dargebracht.

Sobal der Pontifex Minor die Mondsichel am Himmel sah, meldete er dies dem Rex Sacrorum, der darauf mit ihm das Capitol bestieg und in der Curia Calabra der Iuno opferte, während ihr gleichzeitig in der Regia von seiner Gemahlin, der Regina Sacrorum, ein Lamm oder ein Schwein dargebracht wurde. Dem auf das Kapitol berufene Volk wurde anschließend mitgeteilt, ob die Nonen (bezeichnet den neunten Tag eines Monats vor dem Vollmond) auf den fünften oder den siebenten Tag fallen sollten.

Daneben galt diese Mond- und Lichtgöttin Iuno in Italien zugleich für die erste und mächstigste aller Geburtsgöttinnen. Frauen der Iuno Lucina pflegten ihre Augenbrauen zu heiligen, weil die Augen das Licht des Leibes un die Augenbrauen ein Schutz der Augen sind. Schwangere Frauen umwickelten ihren Leib mit Binden, die im Tempel der Iuno Lucina geweiht waren. Nach der Geburt wurde der Iuno zum Dank eine ganze Woche lang ein Tisch gedeckt. Frauen sollen, wenn sie zum Gottesdienst der Lucina gingen, alle Knoten an ihrem Leibe, auch die des Haares auflösen, weil jeder Knoten, selbst die Verschränkung der Hände, als Hindernis einer leichten Geburt angesehen wurden. Ebenso stellte man bei der Entbindung Kerzen auf, um die Hilfe der Iuno Lucina anzudeuten.

Nach einer angeblichen Bestimmung des Servius Tullius musste für jede männliche Geburt in die Tempelkasse der Lucina etwas Geld dargebracht werden.

Iuno Lanuvina/Sospita

Iuno Sospita.jpg
Bildnis der Iuno Sospita

Ein anderer Kultus war jener der Iuno Lanuvina oder Sospita, deren alter Hain in Lanuvium auch für Rom sehr heilig war. Das Heiligtum zu Lanuvium war sehr angesehene, dessen Tempel und Hain wurde von Priesterwohnungen umgeben und schien auch reich durch seinen Schatz gewesen zu sein. Die römischen Consulen mussten hier nach Cicero jährlich zu einer bestimmten Zeit ein Opfer darbringen und noch Antoninus Pius, welcher auf einer Villa in der Nähe von Lanuvium geboren wurde, erbaute einen neuen Tempel dieser Göttin, welche ohne Zweifel ebenfalls als Geburtsgöttin gesehen wurde. In Lanuvium wurde der Iuno-Kult in seiner reinsten Form vollzogen (ohne Zusatzgottheiten). Darstellungen finden sich bis ins 2. Jh. n. Chr.

In dem Haine befand sich eine Höhle, in welcher eine Schlange hauste, vermutlich das Symbol der Iuno Sospita, welcher alljährlich im Frühjahre von einer Jungfrau ein Opferkuchen dargebracht wurde, wobei sie mit verbundenen Augen in die Höhle geführt wurde. Genoß die Schlange von diesem Opfer, so galt dieses für einen Beweis der Reinheit des Mädchens und der Fruchtbarkeit des Jahres. In ähnlicher Form ist der Kult aus Athen bekannt.

Iuno Curritis

In der Iuno Curritis vereinen sich die Eigenschaften der Fruchtbarkeitsgöttin mit denen einer kriegerischen Gottheit. Sie scheint auch in Kriegsnöten angerufen worden zu sein. In Rom stellte man ihr in allen Curien Opfertische auf und opferte ihr neben Iuppiter Fulgur an den Nonen des Oktober auf dem Marsfelde. In einem alten Gebet aus Tibur flehte man ihr: "Iuno Curritis, schirme mit deinem Wagen und deinem Schilde den jungen Nachwuchs meiner Curie". Mit diesem Kulte hängt zusammen, das Haar einer Braut mit einer Jungfernlanze zu scheiteln, indem dadurch ausgedrückt wird, dass sich die Braut als eheliche Frau in der Gewalt des Mannes, aber noch unter dem Schutze der Iuno befindet.

Iuno Moneta

Moneta steht allgemein für die mahnende Funktion der Iuno. Sie war sie Göttin der Ratschläge, Erinnerungen und Mahnungen. Bei einem Erdbeben erscholl aus ihrem Tempel eine Stimme, die eine trächtige Sau als Sühneopfer forderte. Sie wurde auf der kapitolinischen arx, der höchsten Erhebung des Kapitols, verehrt. Sie wird am 1. Juni gefeiert, dem Tag der Weihung ihres Tempels im Jahr 344 v. Chr. Die Iunoischen Gänse, welche im Jahr 390 v. Chr. das Kapitol retteten, werden ihr zugeschrieben. Der Angriff der Gallier auf die Stadt nach der Schlacht an der Allia erfolgte der Überlieferung nach, als deren Bewohner noch schliefen. Die Gänse der Stadt hätten dann aber Alarm geschlagen, sodass Marcus Manlius Capitolinus die nötigen Verteidigungsmaßnahmen einleiten konnte. Seither genossen die Gänse bei den Römern besondere Verehrung (Heilige Gänse der Juno).

Als die Römer während ihres Krieges gegen Pyrrhus und die Tarentiner Mangel an Geld litten und zu Iuno flehten, habe diese geantwortet, das Geld würde ihnen nicht fehlen, wenn sie die Waffen mit Gerechtigkeit führten. Als ihr Wunsch in Erfüllung ging, hätten sie die Iuno Moneta verehrt und beschlossen, dass Münzen in ihrem Tempel geprägt werden. Diese Münzstätte erhielt dann auch ihren Namen.

Iuno Regina

Zu den wichtigsten Kulten um Iuno gehört auch jener der Iuno Regina innerhalb der capitolinischen Trias. Dieser Iunokult ist wohl der berühmteste und verbreiteteste geworden, was zweifellos mit der Bedeutung des kapitolinischen Tempels zusammenhängt. Das Capitolium mit seiner Göttertrias Iuppiter, Iuno und Minerva war keine den Italikern gemeinsame Einrichtung, sondern die eigenste Schöpfung der römischen Staatsreligion. Kein Beiname findet sich häufiger.

Nach Livius wurden der kapitolinischen Trias drei Blitze aus edlem Metall, dem Iuppiter aus Gold, den beiden Göttinnen aus Silber geweiht, woraus hervorzugehen scheint, dass man sich die Regina ebenso wie Iuppiter und Minerva blitze schleudernd dachte. Sie war wohl mit Schleicher, Zepter in der Linken und Schale in der Rechten ausgestattet, auch ist ihr mehrfach, aber nicht ständig der Pfau beigegeben.

Auch die Iuno Moneta trug zuweilen den Titel Regina, ist aber im Kult noch einmal von ihr zu unterscheiden.

Des Weiteren existiert noch ein Kult der aventinischen Regina. Dieser stammte von der arx in Veii und wurde nach der Eroberung der Stadt im Jahr 396 v. Chr infolge eines Gelübdes des Camillus samt dem alten Holzbilde nach Rom verpflanzt. Als die Römer nach langem und zähem Kampf Veii erobert hatten, sollte das Kultbild nach Rom verbracht werden. Für den Transport wurden nur edle Jünglinge ausgewählt. Da aber alle Angst vor dem Zorn der Göttin hatten, fragte einer der jungen Männer das Bildnis, ob sie überhaupt umgesiedelt werden wolle. Die Göttin soll auf dem Bild genickt haben.

Weitere Beinamen

Die meisten altertümlichen Beinamen der Iuno beziehen sich auf Schwangerschaft und Geburt und es ist zu vermuten, dass vorzugsweise Lucina in öffentlichen Gebeten angerufen wurde. Des Weiteren wird eine Iuno Fluonia oder Fluviona genannt, als Göttin der Menstruation, welche diese während der Schwangerschaft hemme und auf diese Weise, wie man glaubte, die Leibesfrucht nähre. Eine andere nannte man Ossipago, weil man ihr die Verdichtung und Befestigung der Knochen des Kindes im Mutterleibe zuschrieb. Schließlich auch eine Iuno Opigena, welche im Augenblick der Geburt als Hilfe angerufen wurde. Die Iuno Iterduca und Domiduca geleitete den Hochzeitszug vom Hause der Braut in das des Bräutigams. Die Iuno Unixia salbte die Pfosten ihres neuen Hauses zum guten Zeichen. Die Cinxia schürzt und löst den bräutlichen Gürtel. Ebenso taucht sie gelegentlich als Iuno Martialis auf, was wohl ihre Mutterschaft zu Mars kennzeichnen sollte, zumal ihre Feiertage am 1. März zusammenfielen der Monat Iunis genau neun Monate vor dem des März liegt. Als Iuno Matrona sieht man die Göttin selbst als Ehefrau, die mit dem Iuppiter das Ideal sämtlicher Hochzeiten und Ehen verkörpert, sie wurde als höchstes Ideal weiblicher Sittsamkeit und Häuslichkeit verehrt. Derjenige Beiname, welcher Iuno aber am deutlichsten als Ehe- und Hochzeitsgöttin charakterisiert, ist Iuga oder Iugalis. Ziemlich dieselbe Bedeutung hatte Iuno Pronuba, die bei der Hochzeit die Hände der Gatten ineinanderlegt. Als Weidegöttin Iuno Caprotina war sie nicht wie Hera für das Großvieh, sondern für das Kleinvieh in Gestalt der Ziegen verantwortlich. Folglich ist die Ziege das bevorzugte Tier der Göttin. Als Iuno Quiritis war sie wohl in ähnlicher Funktion wie die Iuno Curritis und in Kriegsnöten angerufen.

Festtage

Das angesehenste Fest der Göttin Iuno Lucana fiel auf den 1. März, weil diese Kalenden als die ersten des neuen Jahres nach alter Zeitrechnung galten. Es war das Fest der Matronen, d.h. der Mütter altrömische Abkunft, daher es auch den Namen Matronalia führte. Ovid gibt vier Gründe für die Wahl dieses Festtages an: Weil an diesem Tage die Herstellung des Friedens zwischen den Römern und Sabinern durch das Dazwischentreten der ersten matronae erfolgt sei. Weil an diesem Tage Romulus, der Sohn des Mars und der Ilia geboren sei. Weil der März den Frühling, die fruchtbare und zum Gebären geeignetste Zeit eröffnet und weil an diesem Tage der Tempel der Iuno Lucina auf dem Esquilin eingeweiht worden sei.

Es war wohl das poulärste der verschiedenen Frauenfesten, die in Rom gefeiert wurden. Nur Jungfrauen und unbescholtene Ehefrauen durften teilnehmen. Es war ein heiteres und gemütliches Fest, welches mit der Familie begangen wurden, daher die Unverheirateten ausgeschlossen waren. Überall wurde für das Glück der Ehe geopfert und gebetet, die Männer beschenkten die Frauen, die Frauen aber bewirteten an diesem Tage die Sklaven, wie die Männer an den Saturnalien.

Das Fest der Iuno Caprotina fand am 7. Juli (nonae Caprotinae) statt und galt vorzugsweise den dienenden Frauen.

Die Iuno Moneta wurde am 1. Juni gefeiert.

Kultstätten

Dem Schriftsteller Ovid zufolge gab es alleine in Rom hundert Tempel zu Ehren der Iuno.

Iuno Regina wurde in erster Linie im Capitolinischen Tempel neben Iuppiter und Minerva gehuldigt. Des Weiteren gab es noch einen Tempel der Iuno Regina am Circus Flaminius neben dem Dianatempel. Gelobt wurde der Tempel vom Konsul Aemilius Lepidus im Ligurerkriege im Jahr 187 v. Chr., eingeweiht wurde er im Jahr 179 v. Chr. Der Stiftungstag ist leider unbekannt.

Das Heiligtum der Iuno Lucina, eines der ältesten und angesehendsten der Stadt, war auf dem Esquilin nicht weit von der Subura und den Carinen, umgeben von einem Haine. Nach Ovid sollen die ältesten Römerinnen, da ihre Ehen unfruchtbar waren, zur Lucina um Kindersegegen gebeten haben, worauf aus dem Haine eine göttliche Weisung erschallte. Ein Seher schlachtete anschließend einen Bock, schnitt ihm das Fell in Streifen und schlägt mit diesen auf den Rücken der Frauen. An Stelle des Heiligtums trat im Jahr 379 v. Chr ein Tempel.

Marcus Manlius Capitolinus soll auf der Hügelkuppe des Capitols ein Haus besessen haben, das aber 384 v. Chr. abgerissen wurde, als der Senat beschloss, dass fortan kein Patrizier mehr auf dem Capitol wohnen solle. Dort, wo das Haus des Manlius gestanden hatte, errichtete Marcus Furius Camillus 344 v. Chr. den Tempel der Iuno Moneta, den er ein Jahr zuvor im Krieg gegen die Auruncer gelobt hatte. In diesem Tempel wurden die sogenannten libri lintei, eine alte Chronik des römischen Volkes, aufbewahrt und an demselben befand sich eine Münzstätte, die nach der Göttin benannt wurde.

Im Jahr 173 v. Chr. gelobte der Prätor Cicereius in einer Schlacht gegen die Korsen einen Tempel der Iuno Moneta auf dem Albanerberge, der 163 v. Chr. neben dem des Iuppiter Latiaris fertiggestellt wurde.

Auch gab es zwei eigene Tempel der Iuno Sospia aus Lanuvinium in Rom. Einen am Forum Olitorium und einen zweiten auf dem Palatin in unmittelbarer Nachbarschaft des Tempels der Magna Mater.


Literatur:
Aust, Emil: Die Religion der Römer, Müncher 1899.
Preller, Ludwig: Römische Mythologie, Berlin 1858.
Vogel, Julius: Iuno. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 574–612.
Wissowa, Georg: Religion und Kultus der Römer, München 1971.