Kurie

Aus Theoria Romana
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Die Curia Iulia heute

Die Curia war ein templum (Gebäude, vor dessen Errichtung ein Augur Auspizien durchführt), in dem Senatssitzungen stattfanden. Damit bezeichnete man gleichzeitig das Gebäude und die Versammlung. Gleiches galt in den Provinzen und in den Regionen Italiens. Tagte der Senat, so waren die Türen zum Sitzungssaal - für jedermann sichtbar - geöffnet. Waren viele oder gar alle Senatoren anwesend, so wurde es eng und die jüngeren Senatoren mussten sich hinten mit Stehplätzen begnügen, während die älteren Vertreter ihres Standes auf den traditionellen Klappstühlen Platz nehmen konnten.

Die Curia Iulia

Baugeschichte

Das ursprüngliche Haus des Senats war die Curia Hostilia, ein gesüdetes Gebäude auf der Nordseite des Comitium. Es soll der Sage nach von Tullus Hostilius errichtet worden sein, brannte aber 52 v. Chr.im Zuge der Begräbnisfeierlichkeiten des Clodius ab, kurz darauf jedoch von Sullas Sohn Faustus wiedererrichtet. Caesar begann jedoch 44 v. Chr. mit dem Bau einer neuen Curia, die später von den Triumvirn 29 v. Chr. vollendet wurde. Neben dem eigentlichen Senatssaal besaß sie zwei Anbauten, das Chalcidicum, vermutlich ein Archiv, sowie das Secretarium Senatus, eine Schreibstube. Das Gebäude wurde jedoch im Gegensatz zu seinem Vorgängerbau in der Richtung geändert und großzügiger angelegt.

Domitian restaurierte die Curia 94 n. Chr. und weihte das Chalcidicum seiner Schutzgöttin Minerva, weshalb es fortan als Atrium Minervae bekannt war. 283 n. Chr. brannte das Gebäude mit dem gesamten Viertel zwischen Forum Iulium und Basilica Iulia nieder, wurde jedoch von Diokletian 303 n. Chr. in der bis heute erhaltenen Form wiederaufgebaut.

Noch in der Spätantike ist das Gebäude belegt, das jedoch seit dem 7. Jahrhundert in die Kirche S. Adriano umgewandelt wurde.

Aufbau

Der eigentliche Versammlungssaal war 18 m breit, 25 m lang und 21 m hoch - vermutlich wegen der besseren Akustik - mit massiven Pfeilern in jeder Ecke. Die Außenfront war mit weißem Marmor verkleidet, während die Decke mit Stuck bedeckt war, der ebenfalls Marmor imitierte. Der Boden war spätestens seit Diokletian mit verschiedenfarbigem Marmor ausgekleidet. Eine Freitreppe führte zum Haupteingang, über dem sich eine Inschrift befand, die jedoch nicht erhalten ist. Zwei weitere Türen befanden sich an der Rückwand des Gebäudes. Licht gelangte durch drei große Fenster über der Tür hinein. Links der eigentlichen Curia lag das Chalcidicum, ein kleiner Hof, der von Kollonaden umgeben war. Das Secretarium Senatus hingegen lag nordwestlich und war eine kleinere Halle von 18 x 9 m mit einer Apsis an der Nordost-Seite - heute dient es als Kirche SS. Luca e Martina.

Der Innenraum war links und rechts von drei breiten, niedrigen Stufen mit den Plätzen der Senatoren flankiert, die jedoch bei Anwesenheit aller Senatoren kaum ausgereicht haben. Zwischen den beiden Ausgängen auf der Rückseite stand das Podest für die Leiter der Sitzungen, gewöhnlich die Consuln bzw. der Kaiser. Ebenso stand hier die Statue der Victoria aus Tarent, die Augustus hier auf einer Basis aufstellte.


Quellen:
Roma Antiqua: Curia Iulia
Art. Curia Iulia, in: Samuel Ball Platner (ergänzt und verbessert von Thomas Ashby): A Topographical Dictionary of Ancient Rome, London 1929.