Raetia

Aus Theoria Romana
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Rätien (lateinisch Raetia), antiker Name einer Gegend, die einen großen Teil des Zentralalpengebiets zwischen Poebene und der Donau umfasste. Begrenzt wurde es im Norden durch Vindelicia, im Osten durch Noricum, im Süden durch Gallia Cisalpina und im Westen durch das Gebiet der Helvetier. Die Räter (lateinisch Raeti), ein aus zahlreichen Einzelstämmen bestehendes kriegerisches Volk von ungeklärter Herkunft, wurden um 15 v. Chr. endgültig von Drusus und Tiberius, den Stiefsöhnen des Augustus, besiegt. Danach wurde Rätien römische Provinz, die man Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. unter Claudius mit dem Gebiet der Vindeliker zur prokuratorischen Provinz Raetia et Vindelicia vereinigte. Hauptstadt und Statthaltersitz war Augusta Vindelicorum, heute Augsburg. Unter der Regierung der flavischen Kaiser wurde die Kastellkette, die die Nordgrenze des Römischen Reiches sicherte, bis über die Donau vorgeschoben und im 3. Jahrhundert n. Chr. durch eine Steinmauer geschützt (Rätischer Limes). Nachdem im 3. Jahrhundert n. Chr. das Gebiet nördlich der Donau an die Alemannen verloren gegangen war, wurde Rätien unter Diokletian in die Teilprovinzen Raetia prima mit Hauptstadt Curia (heute Chur in Graubünden) und Raetia secunda mit Zentrum Augusta Vindelicorum geteilt. Nachkommen der romanisierten und christianisierten Räter, die heutigen Rätoromanen, erhielten in einigen gebirgigen Rückzugsgebieten, hauptsächlich im heutigen Schweizer Kanton Graubünden, Reste ihrer ursprünglichen Kultur.


Quelle: Microsoft(R) Encarta(R) 99 Enzyklopädie.