Schiffstypen

Aus Theoria Romana
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Corbita

Römisches Frachtschiff, dessen Bezeichnung auf lat. corbis (Korb) hinweist. Es waren gedrungen und rund gebaute einmastige Lasten-Segelschiffe von 100 bis 200 t Tragfähigkeit, die vorwiegend für den Getreidetransport zur Versorgung Roms verwendet wurden. Die Corbita war ein sogenanntes Navis Oneraria, welches im Unterschied zu einer »Navis Longa« die Bezeichnung für ein eiförmiges, kurzes, rund und völlig gebautes Lastschiff darstellt. Mit dem Übergang vom geruderten zum gesegelten Schiff und der damit erforderlichen größeren Querstabilität wurden die Schiffe breiter und kürzer gebaut. Die Corbita besaß z.B. ein Längen-Breiten-Verhältnis von etwa 3,6:1 (im Vergleich: Navis Longa 10:1).

Siehe auch: Handelsschifffahrt

Bilder (von oben nach unten):

  • Ein-Mast-Corbita – Frachtsegler mit nur einem Großsegel (velum)
  • Zwei-Mast-Corbita – Frachtsegler mit zusätzlichem Vorsegel (artemon)
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Navis Actuaria

Als Navis actuaria (Plural: naves actuariae) bezeichnet man ein Transportschiff in der römischen Flotte.

Der Marinetransporter hatte eine Reihe Riemen (maximal 30, also an jeder Seite 15) und Besegelung. Die Fahrzeuge waren kurz, mit schmalem Vor- und Achterschiff und mittschiffs weitbäuchig gebaut. Sie hatten flache Kiele, um ohne Beschädigung auf Grund laufen zu können, und waren mit Steuerrudern vorn und achtern ausgerüstet, um mit Bug oder Heck landen zu können. Die Navis actuaria konnte so auf jeden Strand auflaufen, entladen und ohne später zu wenden wieder ablaufen. Sie eignete sich somit auch für den Transport von Pferden und Nachschub.

Man nimmt an, dass eine Actuaria 21 m Länge und 6,50 m Breite aufwies. Der Tiefgang muss gering gewesen sein (ca. 0,80–0,90 m). Zumeist waren die actuariae nicht bewaffnet. Die im Jahr 16 von Germanicus eingesetzten Schiffe besaßen jedoch zum Teil Überbauten (pontes), auf denen leichte Geschütze gefahren werden konnten.

Von der Navis actuaria ist der spätantike Schiffstyp der Navis lusoria zu unterscheiden, die ein schmalgebautes Patrouillenboot war.
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Tylusische Dhow

Die Besonderheiten einer Dhow sind ein- bis drei einteilige Masten mit zum Teil ausgeprägten vorlichen Fall, großen trapezförmigen Segeln, sowie weit ausfallende Steven, die den Kiel nach vorne und hinten quasi verlängern..

Eine Dhow hat einen ebenen, zuweilen zu einer „Hacke“ ausgeprägten Kiel, der die Abdrift auf Kursen hoch am Wind verringert und eine sichere Fahrt eng am Kurs gewährleistet. Die Planken werden untereinander und mit dem Spant mit Kokosfasern verschnürt.

Die Bezeichnung Dhow, steht nicht für einen einzelnen Schiffstyp, sondern für eine ganze Familie unterschiedlicher Gattungen mit zum Teil gravierenden Unterschieden..
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