Signum

Aus Theoria Romana
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Das signum ist das an einer Lanze oder langen Stange befestigte Feldzeichen einer Einheit, das von dieser in der Schlacht, auf dem Marsch und bei feierlichen Anlässen mitgeführt wird. Neben den Auszeichnungen für den einzelnen Soldaten konnten in der römischen Armee Auszeichnung für eine ganze Einheit vergeben werden, die dann an der Stange des Signum befestigt wurden. Es gibt verschiedene Arten von Feldzeichen:

  • Das signum einer centuria oder cohors einer Legion war üblicherweise eine Lanze oder lange Stange mit aufgesetzter Schwurhand, an der mindestens eine Tafel mit dem Namen der zugehörigen Einheit befestigt ist. Die Spitze ist meist von einem Siegeskranz bekrönt. Getragen wird das signum von einem Unteroffizier, dem Signifer.
  • Jede Legion als Ganzes hatte zusätzlich einen aquila, eine auf einem Sockel auf einer Stange befestigte Adlerfigur. Getragen wird der aquila ebenfalls von einem Unteroffizier, dem Aquilifer.
  • Reitereinheiten (turmae) und vermutlich alle Einheiten der Auxiliare führten ein vexillum, bei dem es sich um ein an einer kurzen Querstange an einer Lanze befestigtes Fahnentuch handelte. Die Stange konnte mit weiteren Verzierungen versehen sein. Auch beliebige Abordungen einer größeren Einheit (sogenannte vexillationes) konnten ein vexillum mitführen. Getragen wird es ebenfalls von einem Unteroffizier, dem Vexilifer.
  • Ein imago ist ein Kaiserbildnis, das ebenfalls als Feldzeichen verwendet werden konnte. Welche Einheiten es mitführten, ist nicht geklärt. Getragen wurde es jedoch auch von einem Unteroffizier, dem Imagifer.

Den Feldzeichen kam in der römischen Armee eine besonders hohe Bedeutung zu. Sie wurden als Heiligtümer der Einheit verehrt, mit Öl gesalbt sowie an bestimmten Tagen gefeiert. Die Truppen wurden auf die eingeschworen beziehungsweise leisteten in Gegenwart der Feldzeichen ihren Eid. Die größte Schande, die einer Einheit passieren konnte, war das Feldzeichen in der Schlacht an den Feind zu verlieren. Daneben hatten sie aber auch eine rein praktische Bedeutung zur optischen Befehlsübermittlung als "verlängerte Hand des Centurio". Diese taktische Bedeutung wird durch die vielen Ausdrücke deutlich, die in der lateinischen Literatur zu finden sind (signa inferre, ~ tollere, ~ convertere, etc.). Anhand des Feldzeichens konnte jeder Soldat in der Schlacht stets erkennen, wo sich seine Einheit befand. Als Träger des Feldzeichens wurden nur zuverlässige und erfahrene Soldaten ausgewählt.