Spolia opima

Aus Theoria Romana
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Die Spolia opima (lat. „herrliche Beuterüstung“) waren diejenigen Spolien, welche von einem Anführer des römischen Heeres einem feindlichen Könige oder Heerführer im Zweikampf abgenommen wuren. Nach dem Gesetze Numas sollen die höchsten Spolia opima dem Iuppiter Feretrius, die zweiten dem Mars und die dritten dem Quirinus mit gewissen vorgeschrieben Opfern geweiht werden. Die Höchsten Spolia wurden nur drei Mal in der Geschichte Roms geweiht.

Der Sage nach brachte Romulus gleich nach dem Raube der Sabinerinnen im Kampfe mit den Latinern oder Sabinern von Caenina deren König Acron, einen Sohn des Hercules, um. Er eroberte die nahegelegene Stadt und bei der Rückkehr mit dem siegreichen Heer habe er selbst die Spolien des freindlichen Königs auf dem dazu bereiteten Gestell (feretrum) getragen, sei mit denselben triumphierend aufs Capitol gestiegen und habe sie dort unter einer heiligen Eiche niedergelget. Bei dieser Gelegenheit gründete Romulus das Heiligtum des Iuppiter Feretrius, welcher speziell der Siegesgott der Spolia opima war.

Der Militärtribun Aulus Cornelius Cossus aus dem Jahr 437 und Consul des Jahres 428 v. Chr. tötete unter der Diktatur des Aemilius Mamercus den König von Veii Lar Tolumnius. Das genaue Jahr ist jedoch nicht gesichert. Er brachte die Spolia opima dem Iuppiter Feretrius dar.

Im Jahr 222 v. Chr. kämpften die Römer gegen die Insubrer in Gallien. In der Schlacht bei Clastidium errang der Consul Marcus Claudius Marcellus einen vollständigen Sieg und erschlug den Anführer Viridomarus mit eigener Hand und erwarb sich die Spolia Opima.

Marcus Licinius Crassus, Sohn des gleichnamigen Triumvirn, gelang es ebenfalls noch einmal das Kunststück einen Herrscher im Zeeikampf zu bezwingen. Im Jahr 29 v. Chr. erschlug er den König der Bastarner eigenhändig. Er selbst erhob den Anspruch darauf, dass die abgenommene Rüstung des Königs als Spolia opima zu weihen seien. Augustus lehnte dies jedoch ab unter der Begründung, dass Crassus nicht als autonomer Feldherr gekämpft habe, sondern unter dem Imperium von Augustus selbst, dem somit alle Ehrungen zustanden. Es ist umstritten, ob diese Praxis der Spolia Opima tatsächlich so gehandhabt wurde oder ob dies eine Erfindung des Augustus war, um seine eigenen Position unangetastet zu lassen.


Literatur:
Peter, Carl: Geschichte Roms, Bd. 2, Halle 1867.
Preller, Ludwig: Römische Mythologie, Berlin 1858.