Tarentum (Stadt)

Aus Theoria Romana
Version vom 14. August 2012, 23:04 Uhr von Titus Duccius Vala (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Daten der Stadt
Name:Tarentum
Gründung:griechisch
Rechtsform:colonia
Provinz:Italia
Heutige Stadt:Tarent (Italien)

Die antike Stadt Tarentum entspricht der heutigen süditalienischen Küstenstadt Tarent. Sie wurde im späten 8. Jh. v. Chr. von Kolonisten aus dem griechischen Sparta gegründet, wobei einheimische Bewohner des Küstenstreifens vertrieben wurden.

Der griechische Einfluss beschränkte sich gegen den Widerstand der einheimischen Italiker trotz eines Bündnisses mit Rhegium jedoch auf die Küstenregion. Die griechischen Siedler mussten im 5 Jh. v. Chr. mehrere Niederlagen gegen die messapischen Städte hinnehmen, unter anderem kämpften sie erfolglos gegen Brundisium. Gleichwohl konnte die Stadt sich auch gegen innenpolitische Probleme ihren Wohlstand bewahren und auch ihre Mutterstadt Sparta militärische unterstützen.

Auch im 4 Jh. v. Chr. hatte Tarent mit Angriffen italischer Städte zu kämpfen, bevor diese von Rom besiegt wurden und Rom selber in Konflikt mit Tarent geriet. Im Wissen um die gegenseitige Stärke (Rom als Landmacht, Tarent als Seemacht) wurden die Konflikte zunächst diplomatisch vertraglich geregelt. Nach Streitigkeiten über diese Verträge wurde die Stadt im Jahr 281 v. Chr. durch Lucius Aemilius Barbula erobert und geplündert. Die Stadt rief König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe, der in seinem Feldzug von 280 v. Chr. bis 275 v. Chr. trotz der Siege in der Schlacht bei Heraclea und der Schlacht bei Ausculum jedoch keine nachhaltigen Erfolge erreichen konnte und in der Schlacht bei Beneventum geschlagen wurde. Nachdem auch Karthago der Stadt ihre Hilfe versagte, fiel sie unter Lucius Papirius Cursor im Jahr 272 v. Chr. endgültig an Rom. 123 v. Chr. gründete Gaius Sempronius Gracchus eine Veteranenkolonie auf dem Territorium der Stadt, die nach dem Bundesgenossenkrieg mit der Stadt selber verschmolzen wurde. Später erhielt die Stadt noch ein Aquädukt, ein Amphitheater und Thermen.

Die Stadt war für eine sehr ertragreiche Landwirtschaft (Honig, Wein, Viehzucht und Pferdezucht) bekannt. Für Reisende aus Griechenland war sie ein wichtiger Rastplatz an der via Appia auf dem Weg von Brundisium nach Rom.

Literatur: Wikipedia