Alemannen
Alemannen, lateinisch Alamanni, Verband westgermanischer, vor allem swebischer Stämme, die ursprünglich an der Elbe siedelten; Vorfahren der heutigen Schwaben. Erstmals erwähnt wurden sie 213, als Caracalla ihren Vormarsch am Rhein-Donau-Limes aufhalten konnte. Ab 233 unternahmen die Alemannen wiederholt Vorstöße gegen diese Grenze; 260 durchbrachen sie den Limes und siedelten sich in der Folge im Dekumatland zwischen Rhein, Main und Donau an. Weitere Vorstöße führten die Alemannen u. a. 270 bis nach Umbrien. Ab der Mitte des 4. Jahrhunderts drangen sie erneut über den Rhein und die Donau in das Römische Reich vor; 357 wurden sie von den Römern bei Straßburg besiegt, woraufhin sie von ihren Vorstößen in das Römische Reich vorerst abließen. Nach dem Abzug der Römer vom Limes zu Beginn des 5. Jahrhunderts dehnten sie ihr Siedlungsgebiet nach Nordwesten hin aus, wurden jedoch 496 und 506 von den Franken unter Chlodwig I. besiegt; der nördliche Teil ihres Gebietes kam direkt unter fränkische Herrschaft, der südliche wurde 536 in Form eines Bündnisverhältnisses in das Frankenreich eingegliedert. Der Süden erlangte unter seinen von den Franken eingesetzten Amtsherzögen im 7. Jahrhundert weitgehende Selbständigkeit, wurde dann jedoch von Karl Martell endgültig unterworfen, und 746 wurde das Herzogtum aufgelöst.
Quelle: Microsoft(R) Encarta(R) 99 Enzyklopädie.