Chlodwig I.
Chlodwig I. (Frankenreich) (um 466 bis 511), König der Franken (um 482-511) aus dem Geschlecht der Merowinger, Begründer des Frankenreiches, Sohn Childerichs I. Um 482 folgte Chlodwig seinem Vater als König der salischen Franken nach. 486 besiegte er Syagrius, den letzten weströmischen Statthalter in Gallia, bei Soissons und beendete damit die römische Herrschaft in Gallia. 493 heiratete er die christliche burgundische Prinzessin Chrodechilde, trat selbst wenig später zum katholischen Christentum über, wurde um 498 von Bischof Remigius von Reims getauft und schuf damit eine entscheidende Voraussetzung für den Aufstieg des Frankenreiches zur europäischen Vormacht. 496, endgültig 506 besiegte Chlodwig die Alemannen und eroberte den Großteil ihres Gebietes, 507 schlug er die Westgoten und gewann den östlichen Teil des Tolosanischen Reiches; daneben beseitigte er verschiedene fränkische Kleinkönige und Teilfürstentümer und dehnte seinen Herrschaftsbereich vom Rhein bis zur Garonne aus. Neue Hauptstadt des Reiches wurde Paris. 508 anerkannte ihn der oströmische Kaiser Anastasios I. formell als König. Chlodwig schuf nach römischem Vorbild ein zentralisiertes Verwaltungssystem, bewahrte daneben aber auch germanisches Recht (Lex Salica), das auf seine Veranlassung hin erstmals kodifiziert wurde. Mit der Synode von Orléans 511 leitete Chlodwig den Aufstieg der katholischen Kirche zur Reichskirche ein. Nach Chlodwigs Tod 511 wurde das Reich unter seinen vier Söhnen aufgeteilt.
Quelle: Microsoft(R) Encarta(R) 99 Enzyklopädie.