Appius Claudius Caecus
Appius Claudius Caecus (lateinisch caecus = „der Blinde“) war ein bedeutender Politiker und Staatsmann der Römischen Republik. Er lebte an der Wende vom 4. zum 3. Jahrhundert vor Christus.
Aus einer reichen römischen Patrizierfamilie stammend, machte Appius Claudius Caecus erstaunlich schnelle und erfolgreiche Karriere, gerade weil er sich der Rechte der Unterschicht, der Plebejer und der freigelassenen Sklaven annahm. So ermöglichte er ehemaligen Sklaven Teilnahme an Wahlen und die Kindern von Freigelassenen sogar die Aufnahme in den Senat. Er reformierte die römische Rechtsordnung, veröffentlichte zum erstenmal einen Gerichtskalender und Prozessformeln, deren Kenntnisse bis dahin den Pontifices vorbehalten war.
Als römischer Censor ließ er 312 eine Trinkwasserleitung, den nach ihm benannten Aquädukt Aqua Appia, nach Rom bauen. Vom Jahr 311 an ließ Appius die wohl bekannteste Straße der Antike, die Via Appia, von Rom nach Capua errichten (267 v. Chr. bis Brindisi verlängert). In unmittelbarer Nähe Roms wurden entlang der Straße zahlreiche Grabmale angelegt. Begräbnisse an der viel befahrenen und begangenen Straße dienten der Repräsentation bedeutender römischer Familien.
307 v. Chr. und 296 v. Chr. war Appius Claudius Konsul, 292 v. Chr. und 285 v. Chr. war er Diktator.
Appius setzte für die lateinische Sprache eine Reform der Rechtschreibung durch und befasste sich mit Literatur und Rhetorik. Bereits erblindet richtete er eine berühmte Rede gegen einem Abgesandten des König Pyrrhus von Epirus; es ist die erste protokollierte politische Rede in lateinischer Sprache.
Appius wird der Satz "fabrum esse suae quemque fortunae" zugeschrieben, aus dem sich das Sprichwort "Jeder ist seines Glückes Schmied" entwickelt hat.
Quelle: Wiki