Beneficiarius
Für Aufgaben der Verkehrsüberwachung, der Sicherheit des Handels und zum Teil auch zur Nachrichtenübermittlung ähnlich dem cursus publicus, konnte der Statthalter einer Provinz Soldaten von ihrer regulären Einheit abkommendieren und als beneficiarii einsetzen. Sie besetzten dann Straßenposten (lat. stationes) an verkehrsknotenpunkten oder in größeren Siedlungen und waren unter anderem auch mit Aufgaben im Gerichtswesen und der Finanzverwaltung betraut, indem sie Abgaben einfordern konnten. Außerdem dienten sie der Bevölkerung als Kontaktperson zum Statthalter.
Als Zeichen dafür, dass sie außermilitärische Aufgaben wahrnahmen, trugen sie statt eines pilum oder einer normalen Stoßlanze eine so genannte "Beneficarierlanze" mit einer besonders kunstvoll gestalteten Spitze.
Literatur: M. Kemkes, J. Scheuerbrandt, N. Willburger: Am Rande des Imperiums. Der Limes - Grenze Roms zu den Barbaren, Stuttgart, 2002, S. 214f.