Koiné
Die koiné, auch koiné glóssa (dt. "die Allgemeine (Sprache)"), koiné alexandriní, in der Aussprache der Zeit auch kyné oder kyní, war die altgriechische Gemeinsprache von der Zeit des Hellenismus bis weit in die römische Kaiserzeit hinein. Von etwa 300 v. Chr. bis 300 n. Chr. (teilweise wird auch das bis 600 n. Chr. gebräuchliche Altgriechisch noch der koiné zugerechnet) war sie die wichtigste Verkehrssprache im östlichen Mittelmeerraum, und auch im lateinischen Westen weit verbreitet.
Koiné entstand durch eine Vermischung der einzelnen griechischen Dialekte Attisch, Dorisch und Ionisch während der mehrere Jahre dauernden Feldzüge Alexanders des Großen, dessen Heer sich aus Griechen verschiedenster Regionen rekrutierte. Die koiné unterschied sich, unter anderem durch Vereinfachungen in der Grammatik und im Lautbestand, recht deutlich vom klassischen Griechisch eines Sophokles oder Platon und noch wesentlicher von der Sprache Homers. Durch die Eroberungen Alexanders verbreitete sich die koiné nicht nur in Griechenland, sondern auch in weiten Teilen Südeuropas, sowie in Syren, Judäa und Ägypten und wurde in diesen Regionen zur allgemeinen Verkehrssprache. In Vorderasien und Ägypten blieb sie es auch, nachdem diese Länder Teil des Römischen Imperiums geworden waren und trotz der damit verbundenen Ausbreitung des Lateinischen.
Literatur:
M. C. Howatson (Hrsg.), Reclams Lexikon der Antike, ergänzte Ausgabe 2006
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