Legio VII Claudia
Die Legion wurde 59 v. Chr. von Iulius Caesar für den gallischen Krieg ausgehoben. Ihr Emblem war der Stier und ihre Basis Viminacium. Ihre Beinamen lauteten Paterna, Macedonica und Pia Fidelis. 57 v. Chr. nahm sie am Kampf gegen die Nervier teil. Unter Publius Licinius Crassus zog sie an der Nordküste Galliens entlang und unterwarf die Stämme der Veneter, Osimer, Veneller, Coriosoliten, Esuvier, Aulercer und Redonen. Als im Winter 57-56 v. Chr. Unruhen im befriedeten Gebiet ausbrachen, schlug die Legion mit Hilfe der Flotte den Aufstand nieder. Ebenfalls war die Legion an der Invasion Britanniens 55-54 v. Chr. beteiligt. 52 v. Chr. war die Legion in der Schlacht am Armancon gegen die Haeduer und Bellovaker beteiligt. Auch im Kampf gegen Vercingetorix bei Lutetia und Alesia zeigte sich die Legion wieder auf dem Schlachtfeld. 51 v. Chr. gehörte die Legion zu den Truppen Caesars, die den Aufstand des Correus niederschlugen.
49 v. Chr. wurde die Legion nach Hispania verlegt, um die Legionen des Gnaeus Pompeius zu bekämpfen. Hierbei siegte sie in der Schlacht bei Ilerda 49 v. Chr. Danach wechselte sie nach Griechenland und verlor bei Dyrrhachium 48 v. Chr. die Schlacht gegen Pompeius. 48 v. Chr. dann siegte sie in der Schlacht von Pharsalus. Caesar löste dann die Legion auf und ihre Veteranen wurden in Italien angesiedelt. 46 v. Chr. erfolgte die Reaktivierung der Legion und sie besiegte die Legionen des Metellus Scipio und Cato dem Jüngeren in der Schlacht von Thapsus in der Provinz Africa. Wiederum wurde die Legion aufgelöst und ihren Veteranen in Capua und Luca Land zugewiesen.
Augustus stellte die Legion nach Caesars Tod wieder auf. Sie kam in den Schlachten von Forum Gallorum 43 v. Chr., von Mutina 43 v. Chr., von Philippi 42 v. Chr., Belagerung von Perusia 41-40 v. Chr. und bei Actium 31 v. Chr. wieder zum Einsatz. Von 30-20 v. Chr. war die Legion in Galatia stationiert, danach auf dem Balkan. Im Zusammenhang mit dem pannonischen Aufstand 6-9 n. Chr. verlegte man die Legion nach Tilurium (Trili). Als der dalmatische Statthalter Lucius Arruntius Camillus Scribonianus revoltierte, schlug die Legion den Aufstand nieder und erhielt von Claudius die Ehrung Pia Fidelis. Danach erfolgte die Verlegung der Legion in die Provinz Moesia.
Im Bürgerkrieg 69-70 n. Chr. gehörte die Legio VII Claudia zu den Streitkräften Othos, war aber an den Kämpfen nicht beteiligt. Vitellius verlegte die Legion wieder nach Viminatium, wo sie sich Vespasian anschloss. In der zweiten Schlacht von Bedriacum 69 n. Chr. siegte die Legion über die Truppen Vitellius. Im Winter 69-70 n. Chr. kam es in Moesien zu Kämpfen mit den Sarmaten, bei denen der Staathalter Fonteius Agrippa fiel. Unter dem neuen Staathalter Rubrius Gallus wurden die Sarmaten besiegt und die Ordnung wiederhergestellt.
Unter Domitian wurden dakische Horden in Moesia 86-89 n. Chr. in der Schlacht von Tapae vernichtend geschlagen. 98-101 n. Chr. bereitete die Legion sich für den Dakerkrieg Trajans vor, u. a. baute sie die Kunststraße durch die Felsenufer am Eisernen Tor. 101-102 n. Chr. und 105-106 n. Chr. kämpfte die Legion in den Dakerkriegen erfolgreich mit. 116 n. Chr. verlegte man die Legion nach Zypern während des Diasporaaufstandes. Danach beteiligte sich die Legion unter Lucius Verus an den Kämpfen gegen die Parther 161-166 n. Chr. 166 n. Chr. wurde die Legion wieder nach Moesia verlegt, um sich an den Markomannenkriegen Marcus Aurelius 166-180 n. Chr. zu beteiligen. Hierbei hatte die Legion so hohe Verluste, dass etwa zu zwei Dritteln neue Rekruten in Moesia Superior in den Veteranenkolonien ausgehoben werden mussten. 193 n. Chr. wurde Septimius Severus in Carnuntum zum Kaiser ausgerufen und die Legion besetzte Rom kampflos. 198 n. Chr. war die Legion am Partherfeldzug Septimius und an der Einnahme von Ktesiphon beteiligt. Auch war die Legion an allen Feldzügen Caracallas, Severus Alexanders und Gordian III. beteiligt. Als dann die Karpen 245 n. Chr. in die Provinz Dacia eindrangen, schlug sie Philippus Arabs vernichtend. Danach wurde die Legion zum Befestigungsbau in der Provinz herangezogen.
Welche Rolle die Legion bei der Usurpation des Pacatianus im Jahr 248 n. Chr. spielte, ist unsicher. 248-249 n. Chr. sandte Philippus den Feldherrn Decius an die Donau, um die Usurpation zu beenden und die eingefallenen Goten zu vertreiben. Die Rolle der Legion im Machtkampf zwischen Philippus Arabs und Decius 249 n. Chr. ist umstritten, doch zählte sie zu Decius' frühen Unterstützern. In den Auseinandersetzung zwischen Gallienus und dem Postumus stand die Legion auf Seiten des Gallienus und wurde mit den Titeln Pia VI Fidelis VI (sechsmal pflichtbewusst und treu) und Pia VII Fidelis VII ausgezeichnet. Im Jahr 269 n. Chr. gehörte die Legion zum Heer des Kaisers Claudius Gothicus, mit dem der die Goten besiegte.
297-298 n. Chr. schlug Diokletian die Rebellion des Domitianus und des Achilleus nieder. Danach befand sich eine Vexillation beim Bau einer 550 km langen Straße in Syrien. Eine Vexillation der Legio VII Claudia hatte sich Carausius (286/287–293 n. Chr.), dem Gegenkaiser in Britannien und Nordgallien, und dessen Nachfolger Allectus 293–297 n. Chr. angeschlossen. Nachdem Constantius I die Usurpation beendet hatte, übernahm er die Einheit in sein Heer.
Im frühen 5. Jahrhundert war der Praefectus Legionis Septimae Claudiae unter dem Oberbefehl des Dux Moesiae Primae in Cuppae (Golubac, Serbien) stationiert.