Legio VII Gemina
Die Legion wurde von Galba 68 n. Chr. in Hispania ausgehoben. Ihre Beinamen lauteten Galbiana, Hispana, Gemina, Felia und Pia. Ihr Emblem ist unbekannt. Ihre Basis war Leon.
Nach Neros Tod marschierte Galba mit der VII Gemina, damals noch ohne Namen, nach Rom. Nachdem er zum Kaiser ausgerufen worden war, schickte er die Legion nach Pannonien mit Standort Carnuntum. Nach der Ermordung Galbas im Bürgerkrieg von 69-70 n. Chr. schlug sich die Legion auf Othos Seite, kam aber zu spät um ihm zu helfen und wurde in der ersten Schlacht von Bedriacum besiegt. Die Legion wurde wieder in Pannonien stationiert, doch der Legat der Legio VII Gemina, Marcus Antonius Primus, schloss sich Vespasian an. Ohne auf die Ankunft von Verstärkungen zu warten zog Primus mit den moesischen Streitkräften Richtung Rom und schlug unter hohen Verlusten Vitellius in der zweiten Schlacht von Bedriacum. Im Jahre 70 n. Chr. wurde die Legion wieder nach Pannonien geschickt als Besatzungstruppe. Die VII Gemina wurde mit den Resten der Legio I Germanica aufgefüllt und erhielt ihren Namen Gemina.
In den Jahren 73-74 n. Chr. beteiligte sich die Legion am Feldzug des Cornelius Clemens an den oberen Neckar. Danach wurde sie wieder nach Hispania Tarraconensis geschickt. Über 100 Jahre war es in Spanien friedlich und die Soldaten der Legion waren mit administrativen Aufgaben beschäftigt.
Von 86-89 n. Chr. befehligte der zukünftige Kaiser Trajan die Legion als Legat. Als 89 n. Chr. der Staathalter Germaniens rebellierte, wurde die Legion zur Unterdrückung der Rebellion in Marsch gesetzt, kam aber zu spät an. Danach lassen sich die Bewegungen der Legion nur noch über Inschriften belegen. So wurde Anfang des 2. Jahrhunderts eine Vexillation nach Britannien gesandt, wo sie beim Bau des Hadrianswalls mitgeholfen hat. Ebenso löste eine Vexillation Teile der Legio VIII Augusta ab, die dann zur Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstands 132-135 n. Chr. eingesetzt wurden.
Während der Regierungszeit von Antoninus Pius und Marcus Aurelius kam es zu Überfällen durch nordafrikanische Mauren in die Baetica. Hierbei verwüsteten diese ganz Spanien. Ob die Legion gegen die Mauren kämpfte, kann nicht definitiv bejaht werden, da die Goldminen von Gallaecia nicht ohne den Schutz von Truppen belassen werden konnten. 186 n. Chr. kam es zu Unruhen im Norden Spaniens verursacht durch Deserteure aus Gallien unter Maternus. Diese wurden durch die Legion niedergeschlagen. 196 n. Chr. schlug sich die Legion auf die Seite Severus und schlug diverse Aufstände nieder. Auch unter Caracalla, der 211 n. Chr. Kaiser wurde, scheinen Schwierigkeiten in Spanien vorgeherrscht zu haben. Diese gab es anscheinend auch mit der Legio VII Gemina. Bezeichnend dafür ist, dass der Legat nicht senatorischer Herkunft sondern ritterlicher Abstammung war.
Die Informationen über die Legion sind sehr spärlich. So weiß man, dass eine Vexillation an Severus Alexanders Germanenkrieg 236 n. Chr. beteiligt war. 258-270 n. Chr. bildete Spanien mit Gallien, Germanien und Britannien das Imperium Galliarum. 262 n. Chr. drangen die Franken im Nordwesten Spaniens ein.
Die Notitia Dignitatum (frühes 5. Jahrhundert n. Chr.) verzeichnet die Legio VII Gemina noch immer in Legio.