Legio V Macedonica
Die Legion wurde von Augustus 43 v. Chr. aufgestellt. Ihre Embleme waren Stier und Adler; ihre Beinamen Macedonica, Pia Fidelis und Constans. Die Operationsbasis war Potaissa. Die Legion beteiligte sich an der Schlacht von Actium 31 v. Chr. und der Eroberung Moesiens 29-27 v. Chr.
Im Jahr 62 n. Chr. beteiligte sich die Legion am Armenienfeldzug des Caesennius Paetus. 67 n. Chr. operierte die Legion in Galilaea während des Jüdischen Krieges und war bei der Belagerung von Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. anwesend. 71 n. Chr. verlegte man die Legion nach Oescus.
86-89 n. Chr. war die Legion Teil der Truppen bei Domitians Dakerkriegen. Unter Trajan focht die Legion in den Parther- und Dakerkriegen 101-106 n. Chr. und 115-117 n. Chr. Nach dem Ende des Krieges 106 n. Chr. wurde die Legion von Oescus in die Provinz Moesia inferior (Niedermösien) nach Troesmis (Turcoaia/Rumänien) verlegt, wo sie bis 163 n. Chr. blieb.
In den Jahren 132-135 n. Chr. schlug die Legion mit einer Vexillation den Bar-Kochba-Aufstand nieder.
Eine Vexillation der Legion nahm am Partherfeldzug des Lucius Verus 166-166 n. Chr. teil. 166-180 n. Chr. nahm die Legion an den schweren Kämpfen in den Markomannenkriegen des Marcus Aurelius teil. 183 n. Chr. beteiligte sich die Legion an den Sarmatenfeldzügen des Gaius Pescennius Niger. Im Bürgerkrieg des Severus gegen Niger 193-194 n. Chr. und im Partherkrieg 195-197 n. Chr. sah man die Legion wieder im Einsatz.
Unter Gordian III. kämpfte die Legion im Sassanidenkrieg 243-244 n. Chr. 244-245 n. Chr. führte die Legion einen Feldzug gegen die Karpen durch. Während der Stationierung in Potaissa, die fast das gesamte 3. Jahrhundert andauerte, nahm die Legio V Macedonia an verschiedenen Feldzügen teil und erwarb bei verschiedenen Gelegenheiten Ruhm und Ehre. Im Jahr 256 n. Chr. unterbrach die Legion ihre Bauarbeiten an einem Tempel und nahm an einem Feldzug des Gallienus 253-268 n. Chr. gegen eingefallene Germanen in Dakien teil, wofür ihr der Titel III Pia III Fidelis (drei Mal treu, drei Mal loyal) verliehen wurde. Mit dem vierten, fünften und sechsten Titel wurde die Legion ausgezeichnet, als sie 260 n. Chr. als mobile Kavallerie-Einheit gegen die Usurpatoren Ingenuus und Regalianus in Moesia kämpfte.
Bereits unter Gallienus begann ein allmählicher Abzug aus Dakien 271/272 n. Chr. Aurelianus konnte die in Dakien eingefallenen Goten 270-275 n. Chr. besiegen, doch war die Provinz auf Dauer nicht zu halten. Als Aurelian Dakien 275 n. Chr. endgültig aufgab, wurde die Legion in der neugebildeten Provinz Dacia Rispensis in ihrem „alten“ Lager in Oescus stationiert.
Die Legio V Macendonica schützte die Provinz in den folgenden Jahrhunderten und wurde eine Legio Comitatensis unter dem Magister Militium per Orientis. Die von Gallienus gegründete Kavallerie-Einheit wurde von Diokletian 284-305 n. Chr. ins Feldheer übernommen und 293 n. Chr. nach Memphis verlegt. Sie kämpfte 296/297 n. Chr. in Mesopotamien und Armenia gegen das Sassanidenreich und kehrte dann nach Ägypten zurück.
Im frühen 5. Jahrhundert unterstand die Legio Quinta Macedonica als Limitanei (Grenzheer) dem Dux Caciae Ripensis und war in mehrere Vexillationen aufgeteilt, die jeweils unter dem Befehl eines Praefectus legionis in Variniana, Cebrus, Oescus und Sucidava (Celei) stationiert waren. Die Legio Quinta Macedonia im ägyptischen Memphis stand unter dem Oberbefehl des Comes Limitis Aegypti. Ein weiterer Teil der Legion war als Comitatenses (Feldheer) unter dem Magister Militium per Orientem eingeteielt.
Im 6. Jahrhundert wurden die Macedonez in Antaiopolis (Ägypten) zum letzten Mal erwähnt. Später gingen beide Legionsteile in der byzantinischen Armee auf.