Lupercalia
15. Februar
Ein Festtag zu Ehren des Lupercus, auch Faunus genannt. Dieser wurde in einer Grotte am Fuß des Paladin verehrt, welche Lupercal genannt wurde. Nach der Erzählung soll hier eine Wölfin die beiden Zwillinge Romulus und Remus gesäugt haben. In dieser Höhle nahm der Ritus der Lupercalia seinen Anfang.
Sicher ist, dass das Opfer mit der Schlachtung eines Bocks begannt.
Weniger sicher ist, dass außerdem ein Hund geschlachtet und zwei Priester (aus der Priesterschaft der Luperci) mit dem blutigen Opfermesser an der Stirn berührt wurden. Die Stirn wurde sogleich mit milchgetränkter Wolle wieder abgewischt und die Priester mussten daraufhin laut lachen. Das Hundeopfer und diese Zeremonie werden nur durch Plutarch überliefert.
Die Luperci, nur mit einem Schurz aus Ledenfell begleitet, liefen anschließend um den Palatin und schlugen mit Riemen aus dem Fell des geopferten Tieres die Entgegenkommenden und den Weg Säumenden, vor allem die Frauen, was Teil eines Fruchtbarkeitsritus war. Nach Ovid nahm auch der Flamen Dialis an den Riten teil, es ist jedoch unbekannt, in welcher Funktion.
Unter Augustus wurde das Priesteramt der Luperci erneuert, war jedoch aus Gründen gestiegenem moralischen Anstands nur noch jungen römischen Rittern vorbehalten. Auch das Fest der Lupercalia wurde beibehalten, es diente jedoch seit der Zeit der ausgehenden Republik nur noch der Volksbelustigung.
Bei der Bekanntgabe der Feiertage für den Februar durch den Rex Sacrorum bezeichnete dieser den Tag der Lupercalia als februatus, die Sabiner nannten ihn februm - die Reinigung, denn die Lupercalia galten auch als rituelles Reinigungsritual.
Quellen:
Marcus Terentius Varro, De lingua Latina, Buch VI, III(13), um 45/44 v. Chr.;
Inscr. It. XIII2, S. 409;
Latte, S. 84;
König, S. 49f.;
Marbach, RE XII, Sp. 1815ff.;
Eisenhut, Kl. Pauly III, Sp. 78;
Le Bonniec, LAW, S. 1784;
Scullard, S. 118;
Jörg Rüpke, Die Religion der Römer, C.H. Beck, München 2001, S. 176;