Manes

Aus Theoria Romana
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Die Manen sind ein allgemeiner Begriff mit dem die Römer die Geister der Toten bezeichneten. Enger gefasst versteht man darunter diejenigen, die man dadurch versöhnte, dass man den Verstorbenen ein angemessenes Grab gab und sie regelmässig bei offiziellen Festen (Rosalia, Parentalia oder Feralia) ehrte. Ihr Opfertier war die Ziege. Der Kult hatte gewissenhaft nach strengen Regeln vor Herd oder Lararium zu erfolgen. Wurden sie vernachlässigt, so wurden sie zu Lemuren und schickten einem böse Träume.

Der Begriff ist mit dem 1.Jh.v.Chr. erst sehr spät literarisch überliefert und wird nur adjektivisch bei Eigennamen gebraucht, z.B. dis manibus sacrum L. Caecili Rufi. Später fasste man ihn weiter ohne konkrete Bezeichnung. Für die Herleitung des Wortes gibt es zwei Möglichkeiten; entweder von manare (ausströmen, fliessen) oder von manus (gut). Die spätantike Religionsauffassung ging davon aus, dass Geister zuerst lemures, dann als gute Geister lares, als böse Geister larvae und als unbestimmte Geister manes existierten. Oft wurden die Manen aber mit Larven und Lemuren gleichgesetzt und die Begriffe lassen sich grundsätzlich nicht voneinander trennen.

Da die Erde beim Begräbnis die Verstorbenen aufnahm bestand eine Verbindung zur Erdgöttin Tellus. Der Konsul P. Decius Mus weihte sich und ein feindliches Heer kurz vor seiner Selbstaufopferung Deis Manibus Tellurique.

Somit bezeichneten die Manen die Totengeister des einzelnen Verstorbenen, den Leichnam selbst und schliesslich das ganze Jenseits (samt der dortigen Strafen). Deshalb ist das Grab Dis Manibus geweiht, wofür später die Abkürzung D. M. steht.