Matronalia
1. März
Ein Festtag zu Ehren der Iuno Lucina, der mit einem großen Fest begangen wurde. Vor der Kalenerreform Caesars war der 1. März auch der Neujahrstag des römischen Jahres.
Ehemänner beteten an den Matronalia für die Gesundheit ihrer Frauen und zwischen Freunden und Familienmitgliedern wurden Geschenke ausgetauscht. Dieser Tag gilt allgemein auch als Tag der Erneuerung, da im Tempel der Vesta das Ritual zur Erneuerung des heiligen Feuers stattfand. Die eigentlichen Matronalia-Riten, welche nur von verheirateten Frauen in einem heiligen Hain vor der Stadt begangen wurden, sind heute nicht mehr zu rekonstuieren, da sie vor den Männern geheim gehalten wurden. Vermutlich handelte es sich jedoch um Fruchtbarkeitsriten im Zuge des beginnenden Frühlings. Dem Festtag folgte eine bis zu den Cerealia dauernde Fastenzeit.
Die Matronalia fungierten auch als Umkehrriten, bei denen die sozialen Ordnungen auf den Kopf gestellt wurden: Die Sklavinnen wurden in der Theorie von ihren Herrinnen bedient - vermutlich hatten sie jedoch kaum mehr als überdurchschnittliches Essen und etwas Freizeit.
Quelle: u.a. Jörg Rüpke, Die Religion der Römer, C.H. Beck, München 2001, S. 187