Augustus

Aus Theoria Romana
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Büste des Augustus mit
der Corona Civica

Die Bedeutung des Augustus für das Überleben der römischen Zivilisation kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. er strebte an die Macht, als die Republik in rapidem Verfall begriffen war, und ging aus dem Chaos als Sieger hervor, um die Zügel der Regierung zu ergreifen. Am 13. Januar wurde Octavianus vom Senat ein prokonsularisches Imperium für 10 Jahre übertragen, die Provinzen in senatorische und kaiserliche geteilt. Da in den letzteren die Armeen konzentriert waren, hatte Augustus damit den Oberbefehl über den größten Teil der römischen Streitmacht. Am 16. Januar wurde ihm der Titel Augustus verliehen. Es war das Ende der Republik und der Beginn des Prinzipats. Sobald er an der Macht war, machte er sich behutsam an einie grundlegende Reorganisierung des Verwaltungssystems, die angeblich der Wiederherstellung der Republik dienen sollte. Augustus de facto jedoch immer mehr Macht sicherte.

Unter Augustus wurde eine neue Moral propagiert. Zu seinen Maßnahmen gehörte ein Gesetz (Lex Julia), das die Geburtenrate erhöhen sollte. Danach war es Junggesellen verboten, Vermächtnisse anzunhemen, und verheiratete kinderlose Männer mußten von einer Erbschaft einen erheblichen Teil als Steuern abführen. Ein späteres Gesetz belohnte Eltern von drei und mehr Kindern mit Steuererleichterungen. Dies war ein typischer Zug der Augusteischen Epoche - eine kleinliche Bürokratie begann alle Bereiche des Lebens zu beherrschen. Die Mehrzahl der Menschen - Bürger wie Provinziale - profitierten von der Pax Romana. In der Tat war Augustus der erste römische Staatsmann, der konstruktiv Anteil am Wohlergehen der Provinzen nahm, nachdem er zwischen 27 und 19 v. Chr. einen großen Teil seiner Zeit mit Reisen im Westen und Osten zugebracht hatte.

Das Problem einen geeigneten Nachfolger zu bestimmen, lastete schwer auf seiner Seele. Am Ende beschloss er, seine Tochter Julia mit seinem Stiefsohn Tiberius zu verheiraten - eine Lösung, die Tiberius erbitterte (der bereits verheiratet war) und zu einer Entfremdung zwischen dem Kaiser und Tiberius führte. Schließlich jedoch (13. n. Chr.) wurde Tiberius von Augustus adoptiert.

Militärisches

Bereits im Alter von 17 Jahren begleitete Octavianus 46 v.Chr. Gaius Iulius Caesar, zunächst nur in Rom bei einem Triumphzug, ein Jahr später dann auch bei dessen Kämpfen in Spanien und sammelte so erste Erfahrungen im Kontakt mit den Truppen. Nur zwei Jahre später, nach der Ermordung seines Adoptivvaters, führte er bereits selber Truppen auf das Schlachtfeld und konnte bei Mutina in Oberitalien seinen ersten militärischen Erfolg gegen Antonius erringen, mit dem er aber dennoch später politisch eine Zeit lang paktierte und dem er auch den militärischen Erfolg gegen die Caesarmörder überlassen musste. Innenpolitische Kriege prägten auch die folgenden Jahre, in denen er weitere Siege in kleineren Belagerungsschlachten feiern konnte, während er den Krieg zur See seinem Admiral Agrippa überliess. Nachdem dieser 36 v.Chr. die Flotte des Sextus Pompeius Magnus besiegt hatte und Octavianus seinen Widersacher Lepidus als Triumvirn abgesetzt hatte, konnte er sich in den folgenden Jahren auch der Sicherung des Reiches widmen und kam an der Nordgrenze in Illyrien und Dalmatien zu einigen Erfolgen. Innenpolitisch stand ihm aber immer noch Antonius entgegen, bevor dessen Flotte in der Schlacht bei Actium am 2. September 31 v.Chr. von Agrippa besiegt wurde und er selbst Antonius im folgenden Jahr in Ägypten in den Selbstmord trieb. Damit war sein Weg im ersten Prinzipat frei.

Schon zuvor hatte er sich intensiv um die Versorgung der Veteranen aus Caesars Armeen gekümmert und zahlreiche Kolonien gegründet. Die Konfiszierung von Antonius' und Kleopatras Vermögen ermöglichte ihm nun eine noch umfassendere und großzügigere finanzielle Versorgung seiner treuen Kämpfer. Die durch die Bürgerkriege angewachsene Zahl von Legionen konnte er somit von 60 auf 28 reduzieren, die auf eine Gesamtstärke von ca. 150.000 Mann kamen und wie vor den Bürgerkriegen hauptsächlich aus Italien stammten. Die entlassenen Legionen wurden durch Auxiliareinheiten von etwa gleicher Stärke aus den Provinzen ersetzt, die aber wie die Legionen außerhalb des italienischen Festlandes stationiert wurden. Dadurch und durch eine veränderte Organisation der Offiziersstäbe wollte Augustus das innenpolitische Risiko des Militärapperates minimieren. Auch die Flotte war von der Neuorganisation betroffen und bekam Stützpunkte in Misenum und Ravenna zugewiesen. Ferner gehört die Aufstellung der Prätorianergarde mit neun Kohorten zu je 500 Mann und 90 Reitern in Rom und einigen anderen Städten Italien und die drei neuen Stadtcohorten zu je 1.000 Mann zu den augusteischen Reformen des Militärs.

Zur Vergrößerung des Reiches wurden einige Feldzüge durchgeführt, an denen Augustus aber nicht mehr selber teilnahm, sondern die er hauptsächlich seinen Stiefsöhnen Tiberius und Drusus dem Älteren überliess. In seinem Auftrag eroberten sie das nördliche Alpenvorland und schoben damit die Reichsgrenze bis an die Donau vor und ermöglichten die Gründung der Provinzen Noricum und Raetia. Bei weiteren Vorstößen bis weit ins germanische Gebiet starb Drusus und seitdem trug Tiberius die alleinige Verantwortung für die militärischen Operationen im Norden. Aufstände in Pannonien und Illyrien sowie die Niederlage des Feldherrn Varus führten allerdings zu einem Abbruch der militärischen Operationen jener Zeit, die sich vor allem gegen die Markomannen richteten.

Insgesamt ist die Karriere von Augustus von zahllosen militärischen Operationen im ganzen Reichsgebiet durchsetzt, da mit dem Übergang von der endenden Republik zur beginnenden Kaiserzeit innenpolitisch Konflikte verbunden waren und daraus auch Angreifer von außen angelockt werden. Augustus konnte sich zunächst auf den gut funktionierenden militärisch Aperat seines Adoptivvaters Caesar stützen und diesen persönlich führen, um seine Ziele zu erreichen und auf Bedrohungen zu reagieren. Gleichzeitig gab er militärische Kompetenzen immer dort ab, wo er besser geeigneten Personen vertraute, z.B. Agrippa oder Tiberius.

Literatur:
Barry Cunliffe, Rom und sein Weltreich, 1994
Michael Grant, Die römischen Kaiser