Ptolemaios IV. Philopator
Ptolemaios IV. Philopator (* nach 240 v. Chr., † 204 v. Chr.), war ein König der Ägypten beherrschenden griechisch-makedonischen Dynastie der Ptolemaier. Er regierte von 221 v. Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 204 v. Chr. Sein Beiname Philopator bedeutete im Griechischen "Vaterliebender".
Ptolemaios IV. war ein Sohn von Ptolemaios III. Euergetes I. und dessen Ehefrau Berenike II., einer Tochter von König Magas von Kyrene.
Der Vater Ptolemaios III. hatte während seiner 25jährigen Regierungszeit einige Küstengebiete Kleinasiens und Thrakiens erobern können und griff aktiv in die Thronstreitigkeiten des benachbarten Reiches der Seleukiden ein. Unter ihm hatte das Ptolemäerreich seinen Höhepunkt erreicht. Mit seinem Tod im Jahr 221 v. Chr. und der Inthronisierung des Sohnes als Ptolemaios IV. Philopator begann bereits der rund 200 Jahre dauernde Niedergang. Berenike II., die Mutter, wurde zunächst Ptolemaios’ Mitregentin, wie sie es schon bei seinem Vater gewesen war. Nach nur wenigen Monaten, noch im Laufe des Jahres 221 v. Chr., ließ Ptolemaios sie jedoch ermorden. Dieser Mord an der eigenen Mutter geschah vermutlich aus machtpolitischen Gründen, denn mit ihr wurden auch viele ihrer zahlreichen Anhänger hingerichtet. Im Oktober oder November des Jahres 220 v. Chr. vermählte er sich mit seiner Schwester Arsinoë III.. Der gemeinsame Sohn wurde später als Ptolemaios V. Epiphanes sein Nachfolger.
Auch wenn dieser blutige Auftakt anderes vermuten ließe, war Ptolemaios IV. ein schwacher Herrscher, der die Regierungsgeschäfte praktisch vollkommen seinen Hofbeamten Agathokles (1) und Sosibios überließ.
In Ptolemaios IV. Regierungszeit fällt auch der Vierte Syrische Krieg mit dem Seleukidenreich von Antiochos dem Großen, der wie er Anfang 20 und nur ein Jahr vor ihm König geworden war. Der Krieg begann mit einem zweijährigen Vorspiel im Jahr 219 v. Chr. und dauerte bis in das Jahr 217 v. Chr. Er endete mit einem ptolemäischen Sieg, nachdem die entscheidende Schlacht von Raphia gewonnen worden war.
Diesem außenpolitischen Triumph (obwohl letztlich doch nicht mehr erreicht wurde, als den ohnehin bestehenden Status quo vertraglich festzuhalten) standen Unruhen im Inneren entgegen. Ebenfalls 217 v. Chr. flammte eine Rebellion in Nordägypten auf, die in einen Partisanenkrieg ausartete und über Jahre andauerte. Um das Jahr 206 v. Chr. kam es in der Thebaïs zu einem Aufstand. Er wurde von einem Mann namens Haronnophris angeführt, der sich mit Unterstützung der Amunpriester in Diospolis (Theben, heute Luxor) zum Gegenkönig proklamieren ließ. Diese oberägyptischen Separatisten konnten sich rund 20 Jahre gegen die Zentralregierung in Alexandria zur Wehr setzen und wurden erst 187 v. Chr. endgültig bezwungen.
Im Jahr 204 v. Chr. starb Ptolemaios IV. Um ihre Macht zu sichern, fälschten Agathokles und Sosibios sein Testament, ließen die als Regentin vorgesehene Königswitwe Arsinoë III. ermorden und wurden dadurch die Vormunde des neuen Königs Ptolemaios V. Epiphanes. Doch bereits im darauf folgenden Jahr 203 v. Chr. putschte der General Tlepolemos und entmachtete sie.
Literatur:
Wikipedia
Hellenica
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