Rhenus
Der Rhenus, der heutige Rhein, war für das römische Reich ein wichtiger Grenzfluss und Transportweg. Entgegen dem heutigen begradigten Verlauf floss der Rhein früher deutlich langsamer und mit mehr Kehren und war praktisch durchgängig schiffbar.
Gaius Iulius Caesar führte bei der Eroberung Galliens seine Truppen mehrfach von Westen kommend bis an den Rhein und ließ für vereinzelte Demonstrationen der militärischen Stärke provisorische Brücken ins östlich gelegene Germania schlagen. Nach den erfolglosen Eroberungsversuchen in Germania unter Kaiser Augustus blieb der Rhein Grenzfluss zwischen dem römischen Reich und dem freien Germanien, bis die Grenze durch die Errichtung des Limes ab dem heutigen Rheinbrohl flussaufwärts weiter nach Osten vorgeschoben wurde.
Als Grenzfluss kam dem Rhein eine hohe militärische Bedeutung zu, die durch die Bedeutung als Transportweg zur Versorgung von Städten und Militärlagern noch verstärkt wurde. Dementsprechend ist es naheliegend, dass mit der Classis Germanica eine eigene Flotteneinheit aufgestellt wurde, die vor allem auf dem Rhein, aber auch aus dessen Nebenflüssen (z.B. dem Main) operierte. Auch die beiden Provinzhauptstädte von Germania inferior (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) und Germania superior (Mogontiacum), lagen am Rhein.