Murus Servianus
Die Murus Servianus (dt. Servianische Mauer) war rund 650 Jahre lang Roms Stadtmauer und einzig nennenswerte Stadtbefestigungsanlage. Erst im 3. Jahrhundert n. Chr., als die Stadt längst weit über die Grenzen der Servianischen Mauer hinaus gewachsen war, wurde sie durch die neu erbaute Aurelianische Mauer abgelöst.
Der irrige Name Murus Servianus leitet sich von König Servius Tullius ab, der zwischen 578 und 534 v. Chr. regierte. Tatsächlich stammte das Bauwerk jedoch aus Republikanischer Zeit. Mit dem Bau dürfte in den 370er Jahren v. Chr. begonnen worden sein, nachdem die Stadt im Jahr 387 v. Chr. durch die gallischen Senonen unter ihrem Heerführer Brennus (1) verwüstet worden war.
Allerdings folgte die neue Mauer stellenweise einer älteren, die möglicherweise auf den Namensgebenden König Servius zurückging.
Anders als gerne angenommen, beschrieb die Servianische Mauer nicht die Grenzen des Pomeriums, also der heiligen Grenze der Stadt Rom.