Siculer

Aus Theoria Romana
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Die Siculer (auch Sikal, Sikeler, Sikulen; keilschriftlich ši-ka-la-iu-u; neuägyptisch Tjeker, Tscheker, Tschekel, Tschekar, Tschekal; griechisch ev. Sikeloi) sind bereits unter Ramses III. als eines der Seevölker belegt, möglicherweise ein eteokretischer Stamm. Daneben wird im Reisebericht des Wenamun der Ort Dor als eine von ihnen beherrschte Stadt genannt.

Die frühere Forschung setzte die Siculer oft mit den Scherden gleich, die an der südlichen phönizischen Küste vermutet wurden. Neuere Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass das Gesamterscheinungsbild der Siculer im Zusammenhang mit materiellen Gütern nicht mit einer Herkunft aus der Ägäis übereinstimmt. Unmittelbar vor dem Zusammenbruch des Hethiterreiches sollen die Siculer jenes Seevolk gewesen sein, das die Südgrenze bedrohte und den Beinamen „die in Schiffen wohnen“ trug. Dieses Epitheton erhielten jedoch alle Länder beziehungsweise Regionen, die über mehrere Seeschiffe verfügten, so dass diese Bezeichnung nicht als spezieller Beiname der Siculer anzusehen ist. In den Seevölker-Schlachten von Ramses III. und Merenptah, ikonografisch in Medinet Habu dargestellt, tragen die Siculer einen markanten „Schilfblatt-Helm“ beziehungsweise eine „Schilfblatt-Kopftracht“. Im Gegensatz zu den Šekeleš und Wešweš sind die Sikeler in gelber Farbe hellhäutiger zu sehen. Während die Siculer im Verbund mit den Danunäern und den Peleset in der Schlacht sowohl an Land als auch auf Schiffen kämpften, treten die Šekeleš und die Wešweš nur in der Seeschlacht in Erscheinung. Nach der Niederlage gegen Ramses III. siedelten sich die Siculer im Gebiet von Dor bis Byblos an, kleinere Gruppen verteilten sich aber auch über weite Entfernungen eventuell bis nach Italien.