Solarium Augusti
in einem Gemälde des 19. Jahrhunderts
Quelle: Wikipedia
Das Solarium Augusti war nichts anderes als eine übergroße Sonnenuhr, die zugleich auch Jahreskalender war.
Kaiser Augustus ließ sie 10 v. Chr. nördlich des campus Martius, nahe der via Flaminia errichten und sie bildete mit dem mausoleum Augusti und dem Ara Pacis ein zusammenhängendes Ensemble. Als Zeiger (gnomon) diente ein 21,80 Meter hoher Obelisk. Dieser stammte ursprünglich aus dem ägyptischen Heliopolis und war dort im 6. Jahrhundert v. Chr. unter Pharao Psammetich II. aufgestellt worden. Augustus ließ ihn zwischen 12 und 10 v. Chr. nach Rom schaffen. Der Obelisk warf seinen Schatten auf ein begehbares System aus bronzenen Linien und lateinischen, sowie griechischen Buchstaben, die in das Pflaster eingelassen waren.
Der Obelisk war Sol geweiht, dem römischen Gott der Sonne. Die Inschrift auf dem Sockel erinnerte an Augustus Sieg über Marcus Antonius und Kleopatra VII. Philopator und seinen Einzug in Ägypten im Jahr 30 v. Chr. Sie lautete: imp caesar divi f augustus pontifex maximus imp xii cos xi trib pot xiv aegupto in potestatem populi romani redacta soli donum dedit (Imperator Caesar Augustus, Sohn des Vergöttlichten (Iulius Caesar), Pontifex Maximus, Imperator zum 12., Konsul zum 11., Inhaber der tribunizischen Gewalt zum 14. Mal nachdem Ägypten unter die Herrschaft des römischen Volkes gebracht war, hat (diesen Obelisken) der Sonne zum Geschenk gegeben).
Am Geburtstag des Kaisers wies der Schatten des Obelisken exakt in Richtung Ara Pacis. Damit sollte vermutlich Augustus’ vermeintliche Vorherbestimmung als Friedensbringer zum Ausdruck gebracht werden.
Seit 1792 steht der Obelisk auf der Piazza Montecitorio, nachdem er erst im Jahr 1748 wiederentdeckt worden war.
Literatur: Wikipedia