Wertmarke, Eintrittsmarke

Aus Theoria Romana
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Schon im antiken Rom gab es Wert- und Eintrittsmarken. Diese Tessera genannten Marken waren meist aus Bein, Blei oder Messing.

Tessera (abgeleitet vom grch. Téssares – dt. Vier) war ursprünglich die Bezeichnung für viereckige Mosaiksteinchen, aber auch für Spielwürfel. Als Wert- oder Eintrittsmarken gab es Tesserae jedoch nicht nur viereckig, sondern auch stabförmig oder figürlich, am häufigsten aber rund und damit den Geldmünzen sehr ähnlich.

Die bekanntesten Wertmünzen waren die 23 v. Chr. eingeführten Tesserae frumentariae, die als Lebensmittelmarken bei der kostenlosen Getreideversorgung der stadtrömischen Bevölkerung dienten. Sie hatten die Form eine Münze und wurden auch wie diese geprägt. Auf dem Avers (die Vorderseite) versah man sie, zumindest bei Marken der frühen Kaiserzeit, mit einem Porträt des Kaisers und auf den Revers (der Rückseite) prägte man eine den Wert angebende Zahl – meist zwischen I und XVI, selten bis XIX.
Im privaten Bereich gab es Tesserae aus Blei. Sie dienten innerhalb des römischen Klientelsystems als Gutscheine für Nahrungsmittel- oder Geldzuwendungen (Sportula).
Eine besondere Form der Wertmarken waren die Spintriae (Sg. Spintria - dt. wörtlich "Strichjunge", in der Fachsprache auch als "Bordellmünzen" bezeichnet), die vor allem aus der Regierungszeit des Kaisers Tiberius überliefert sind. Auf dem Avers dieser Marken waren Darstellungen sexueller Handlungen oder des männlichen Geschlechtsorgans abgebildet; insgesamt sind fünfzehn verschiedene Motive bekannt. Auf dem Revers hatten sie, wie die Tesserae frumentariae Zahlen von I bis XVI. Es wird angenommen, dass es sich dabei um Wertmarken von Bordellen handelt, ähnlich den Jetons heutiger Spielbanken (tatsächlich ist Casino das ital. Wort für Bordell). Die aufgeprägten Zahlenwerte dürften dabei den Gegenwert in As angegeben haben.

Weitere, ebenfalls Tessera genannte Marken, waren die Tesserae nummulariae und die Tesserae militares.
Die viereckigen Tesserae nummulariae waren aus Bein und mit dem Namen der amtierenden Consuln beschriftet. Mit ihnen wurden Geldsäcke gekennzeichnet und sie dienten als Prüf- und Zählmarken.
Tesserae militares waren Erkennungsmarken in der römischen Armee. Das waren kleine, gewöhnlich runde Tafeln, auf denen der Name des Soldaten oder eine Losung aufgebracht wurde. Von diesen leitet sich auch der Dienstgrad des Tesserarius ab, der als Schreiber einer Einheit u.a. für die Ausgabe derartiger Marken verantwortlich war.


Quelle: Wikipedia