Gaius Laelius (1): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Theoria Romana
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Version vom 11. Januar 2007, 15:43 Uhr

Gaius Laelius war ein Politiker des späten 3. und frühen 2. Jh. v. Chr. und Consul des Jahres 190 v. Chr.


Gaius Laelius entstammte einer bis dahin unbedeutenden Familie, der plebejischen Gens Laelia. Deren Bedeutung in der römischen Geschichte endete bereits wieder mit seinem gleichnamigen Sohn Gaius Laelius (2), dem Consul des Jahres 140 v. Chr. Danach konnte sich kein Mitglied der Gens mehr hervortun.

Laelius war ein Weggefährte von Publius Cornelius Scipio Africanus Major, den er im Zuge des Zweiten Punischen Krieges (218 bis 201 v. Chr.) auf dessen Feldzug in Hispania begleitete. 209 v. Chr. übermittelte er die Nachricht von der Eroberung Carthago Novas nach Rom. Das stellte eine besondere Auszeichnung dar, denn Überbringer einer solchen Siegesmeldung zu sein wirkte sich oft förderlich für die Karriere aus.

In den darauf folgenden Jahren war er mit verschiedenen diplomatischen und militärischen Aufträgen betraut. 204 v. Chr. trug Scipio Africanus den Krieg nach Nordafrika, in das Kernland der Karthager. Gaius Laelius landete mit seinem Teil der römischen Streitmacht nahe der Stadt Hippo Regius (heute Annaba). 203 v. Chr. bekämpfte er die Masäsylier unter ihrem König Syphax. Dieser war zunächst ein Verbündeter Roms gewesen, hatte dann aber die Front gewechselt und sich auf an die Seite Karthagos gestellt. Laelius eroberte Syphax’ Hauptstadt Cirta (heute Constantine), nahm den König gefangen und ließ ihn nach Rom bringen. In der entscheidenden Schlacht von Zama (202 v. Chr.) befehligte Gaius Laelius die Reiterei. Nach dem Sieg der Römer war wieder er es, der die Nachricht in die Heimat bringen durfte.

Obwohl er ein Homo novus – ein "Neuer Mann" – war, gelang Laelius anschließend mit Scipio Africanus Hilfe eine Karriere im Cursus Honorum. 202 v. Chr. amtierte er als Quaestor, 197 v. Chr. als plebejischer Aedil und war 196 v. Chr. als Praetor auf Sizilien tätig. Für 190 v. Chr. wurde er schließlich zum Consul gewählt, zusammen mit Lucius Cornelius Scipio Asiaticus, dem Bruder seines Gönners und Siegers der Schlacht von Magnesia desselben Jahres.

Als Consul widmete sich Laelius vor allem der Organisation der erst 203 v. Chr. neu gegründeten Provinz Gallia cisalpina. Unter seiner Ägide wurden die verlassenen Siedlungen Cremona und Placentia (heute Piacenza) neu besiedelt und die keltische Stadt Felsina in die Colonia Bononia (heute Bologna) umgewandelt.

Nach diesem Karrierehöhepunkt zog sich Gaius Laelius weitesgehend aus dem politischen und militärischen Geschehen zurück. Nur in den Jahren 174 und 170 v. Chr. trat er nochmals in Erscheinung: 174 v. Chr. als römischer Gesandter bei König Perseus von Makedonien und vier Jahre später in derselben Funktion bei den ostalpinen Kelten.


Literatur: Wikipedia