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− | + | Nach der Eroberung [[Gallien]]s durch [[Gaius_Iulius_Caesar_(2)|Gaius Iulius Caesar]] schlossen die Römer vermutlich zunächst nur Verträge mit den keltischen Stämmen in den Alpen, die ihnen das Wegerecht gewährleisteten und das Gebiet formal unter römische Militärverwaltung stellten. Diese konnte jedoch auch von romanisierten einheimischen Fürsten ausgeführt werden, wie beispielsweise Marcus Iulius Cottius, der in seiner Hauptstadt ''Segusio'' (heute Susa) 9/8 v. Chr. einen Ehrenbogen für [[Augustus]] errichten ließ und nach dessen Familie die spätere Provinz auch benannt wurde. | |
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− | + | Erst nach dem Tod seines letzten Erben wurde das Gebiet 63 n. Chr. zur Provinz ''Alpes Cottiae'' gemacht und ''Segusio'' zum Sitz eines [[Ordo Equester|ritterlichen]] ''procurator Augusti'', der zur Rangklase der ''centenarii'' gehörte. Die Hauptstadt wurde in der Folge zumindest mit einem [[Aquädukt]] und einem [[Amphitheater]] ausgebaut und scheint der mit deutlichem Abstand wichtigste römische Ort in der Provinz gewesen zu sein. | |
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+ | '''Literatur:'''<br> | ||
+ | Tilmann Bechert, ''Die Provinzen des römischen Reiches'', Mainz, 1999<br> | ||
+ | [http://lexikon.freenet.de/Alpes_Cottiae Lexikon] |
Aktuelle Version vom 2. Dezember 2012, 13:25 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Lage und Geografie
Alpes Cottiae war die mittlere der drei Alpenprovinzen, die westlich von Oberitalien die Passübergänge nach Gallia sicherten. Das Gebiet der Provinz erstreckte sich etwa kreisrund um den Matrona Mons (heute Col de Montgenèvre, 1850 m) und schloss in seinem Südosten die Quellen des Padus (heute Po) ein. Nach Norden grenzte die Provinz Alpes Graiae et Poeninae an, nach Süden die Alpes Maritimae.
Vorrömische Geschichte
Das Gebiet der späteren Provinz war keltisch besiedelt. Neben der Küstenstraße direkt am Mittelmeer führte die erste Landverbindung zwischen Italia und Hispania hierher, so dass die keltischen Stämme schon früh in Kontakt mit den Mittelmeermächten kamen und durch Zolleinnahmen vom Handelsverkehr profitierten. Vermutlich zog auch Hannibal auf seinem Weg nach Oberitalien durch die Alpes Cottiae.
Nach der Eroberung Galliens durch Gaius Iulius Caesar schlossen die Römer vermutlich zunächst nur Verträge mit den keltischen Stämmen in den Alpen, die ihnen das Wegerecht gewährleisteten und das Gebiet formal unter römische Militärverwaltung stellten. Diese konnte jedoch auch von romanisierten einheimischen Fürsten ausgeführt werden, wie beispielsweise Marcus Iulius Cottius, der in seiner Hauptstadt Segusio (heute Susa) 9/8 v. Chr. einen Ehrenbogen für Augustus errichten ließ und nach dessen Familie die spätere Provinz auch benannt wurde.
Römische Geschichte
Erst nach dem Tod seines letzten Erben wurde das Gebiet 63 n. Chr. zur Provinz Alpes Cottiae gemacht und Segusio zum Sitz eines ritterlichen procurator Augusti, der zur Rangklase der centenarii gehörte. Die Hauptstadt wurde in der Folge zumindest mit einem Aquädukt und einem Amphitheater ausgebaut und scheint der mit deutlichem Abstand wichtigste römische Ort in der Provinz gewesen zu sein.
In der Provinzreform des Diokletian wurde die Provinz jedoch aufgelöst und zum Teil mit Italia und zum Teil dem benachbarten Alpes Maritimae vereinigt.
Strategische Bedeutung
Die verkehrsstrategische Bedeutung der Provinz lag in der Sicherung der Straße von Augusta Taurinum (heute Turin) in der Poebene nach Brigantio (heute Briançon) und Eburodunum (heute Embrun) über den Pass am Matrona Mons.
Literatur:
Tilmann Bechert, Die Provinzen des römischen Reiches, Mainz, 1999
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