Zahlensystem: Unterschied zwischen den Versionen
K (Kategorie hinzugefügt) |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
+ | [[Kategorie:Wissen]] | ||
Das römische Zahlensystem ist im Bereich der ganzen Zahlen wie unser heutiges System ein Dezimalsystem. Bruchteile der 1 wurden im Normalfall als Brüche auf Basis von 1/12 oder 1/16 dargestellt, wobei in besonderen Fällen Ausnahmen möglich waren, beispielsweise bei der Darstellung der Kreiszahl Pi als 22/7. Anders als in unserem heutigen Zahlensystem, bei dem es sich um ein Stellenwertsystem handelt (in dem einzelnen Ziffern in Abhängigkeit von ihrer Position einen unterschiedlichen Wert annehmen), verwendeten die Römer ein Additionssystem. Ziffernsymbole haben stets den gleichen Wert und diese werden - von Ausnahmeregeln abgesehen - zur Bildung des Zahlenwertes in der benötigten Anzahl notiert und aufaddiert. | Das römische Zahlensystem ist im Bereich der ganzen Zahlen wie unser heutiges System ein Dezimalsystem. Bruchteile der 1 wurden im Normalfall als Brüche auf Basis von 1/12 oder 1/16 dargestellt, wobei in besonderen Fällen Ausnahmen möglich waren, beispielsweise bei der Darstellung der Kreiszahl Pi als 22/7. Anders als in unserem heutigen Zahlensystem, bei dem es sich um ein Stellenwertsystem handelt (in dem einzelnen Ziffern in Abhängigkeit von ihrer Position einen unterschiedlichen Wert annehmen), verwendeten die Römer ein Additionssystem. Ziffernsymbole haben stets den gleichen Wert und diese werden - von Ausnahmeregeln abgesehen - zur Bildung des Zahlenwertes in der benötigten Anzahl notiert und aufaddiert. | ||
Version vom 13. September 2006, 14:07 Uhr
Das römische Zahlensystem ist im Bereich der ganzen Zahlen wie unser heutiges System ein Dezimalsystem. Bruchteile der 1 wurden im Normalfall als Brüche auf Basis von 1/12 oder 1/16 dargestellt, wobei in besonderen Fällen Ausnahmen möglich waren, beispielsweise bei der Darstellung der Kreiszahl Pi als 22/7. Anders als in unserem heutigen Zahlensystem, bei dem es sich um ein Stellenwertsystem handelt (in dem einzelnen Ziffern in Abhängigkeit von ihrer Position einen unterschiedlichen Wert annehmen), verwendeten die Römer ein Additionssystem. Ziffernsymbole haben stets den gleichen Wert und diese werden - von Ausnahmeregeln abgesehen - zur Bildung des Zahlenwertes in der benötigten Anzahl notiert und aufaddiert.
Das römische Zahlensystem ist darauf ausgelegt, Rechenoperationen im Kopf oder mit einem Abacus durchzuführen. Schriftliches Rechnen mit heutigen Methoden ist mit diesem System kaum möglich.
Ziffernsymbole
Die folgenden Symbole gehören zum römischen Zahlensystem:
I = 1
V = 5
X = 10
L = 50
C = 100
D = 500
M = 1.000
Über einem Symbol oder einer Folge von Symbolen kann ein Querstrich notiert werden, der als 1.000er-Multiplikator dient. Ein X mit einem Querstrich bedeutet demnach 10.000. Ein Symbol oder eine Folge von Symbolen kann an allen vier Seiten mit Querstrichen umgeben werden, die als 100.000er-Multiplikator dienen. Eine Million kann daher als eingerahmtes X dargestellt werden.
Schreibweise von Zahlen
Grundregel des Schreibens von Zahlen ist, dass die nötigen Symbole in absteigender Reihenfolge ihrer Wertigkeit von links nach rechts notiert werden. Dabei werden stets die Symbole mit dem höchsten Wert verwendet, also z.B. X statt VV.
Als Sonderregel konnten in der Schreibweise Subtraktionen verwendet werden, indem geringwertige Symbole einem höherwertigen vorangestellt werden. Dann wird der Wert des vorangestellten Symbols vom folgenden abgezogen. IX steht somit für 10 - 1 = 9. Die Notation von zwei gleichen Symbolen zur Subtraktion ist teilweise belegt, insbesondere für IIX = 8. Zwei unterschiedliche Symbole vor einem höherwertigen treten in antiken Schriftdokumenten nicht auf.
Die Subtraktionsregel besitzt für die römische Antike keine Allgemeingültigkeit, sondern stellt vor allem ein ästhetisches Element oder eine Verdeutlichung der Aussprache des zugehörigen Zahlwortes (s.u.) dar. So ist die Schreibweise von XIIX statt XVIII für 18 auf Inschriften als hübscher (weil symmetrisch) anzusehen und entspricht dem Zahlwort duodeviginti (= "2 weniger als 20"). Ein anderer Grund kann der auf Inschriften zur Verfügung stehende Platz sein; so ist IV statt IIII für 4 einfach platzsparender. Auf erhaltenen Dokumenten des täglichen Wirtschafts- und Verwaltungslebens findet die Subtraktionsregel dagegen kaum Anwendung. Hier stand die einfache Lesbarkeit des Zahlenwertes und damit die schneller Weiterverwendbarkeit der Zahlen im Vordergrund.
Zahlwörter
Zahlzeichen | Grundzahlen ("wie viele?") |
Ordnungszahlen ("der wievielte?") |
Einteilungszahlen ("wie viele jedesmal?") |
Zahladverbia ("wie oft?") |
I | unus, a, um ("ein") | primus, a, um ("der erste") | singuli, ae, a ("je einer") | semel ("einmal") |
II | duo, ae, o | secundus oder alter | bini | bis |
III | tres, ia | tertius | terni oder trini | ter |
IIII | quattuor | quartus | quaterni | quater |
V | quinque | quintus | quini | quinquies |
VI | sex | sextus | seni | sexies |
VII | septem | septimus | septeni | septies |
VIII | octo | octavus | octoni | octies |
VIIII | novem | nonus | noveni | novies |
X | decem | decimus | deni | decies |
XI | undecim | undecimus | undeni | undecies |
XII | duodecim | duodecimus | duodeni | duodecies |
XIII | tredecim | tertius decimus | terni deni | ter decies |
XIIII | quattuordecim | quartus decimus | quaterni deni | quater decies |
XV | quindecim | quintus decimus | quini deni | quinquies decies |
XVI | sedecim | sextus decimus | seni deni | sexies decies |
XVII | septendecim | septimus decimus | septeni deni | septies decies |
XIIX | duodeviginti | duodevicesimus | duodeviceni | duodevicies |
XIX | undeviginti | undevicesimus | undeviceni | undevicies |
XX | viginti | vicesimus | viceni | vicies |
XXI | unus et viginti oder viginti unus | unus et vicesimus oder vicesimus primus | singuli et viceni oder viceni sunguli | semel et vicies oder vicies semel |
XXII | duo et viginti oder viginti duo | alter et vicesimus oder vicesimus alter | bini et viceni oder viceni bini | bis et vicies oder vicies bis |
... | ||||
XXIIX | duodetriginta | duodetricesimus | duodetriceni | duodetricies |
XXIX | undetriginta | undetricesimus | undetriceni | undetricies |
XXX | triginta | tricesimus | triceni | tricies |
XXXX | quadraginta | qudragesimus | quadrageni | quadragies |
L | quinquaginta | quinquagesimus | quinquageni | quinquagies |
LX | sexaginta | sexagesimus | sexageni | sexagies |
LXX | septuaginta | septuagesimus | septuageni | septuagies |
LXXX | octoginta | octogesimus | octogeni | octogies |
XC | nonaginta | nonagesimus | nonageni | nonagies |
C | centum | centesimus | centeni | centies |
CI | centum (et) unus | centesimus primus | centeni singuli | centies semel |
CC | ducenti | ducentesimus | duceni | ducenties |
CCC | trecenti | trecentesimus | treceni | trecenties |
CD | quadrigenti | quadrigentesimus | quadrigeni | quadrigenties |
D | quingenti | quingentesimus | quingeni | quingenties |
DC | sescenti | sescentesimus | sesceni | sescenties |
DCC | septingenti | septingentesimus | septingeni | septingenties |
DCCC | octingenti | octingentesimus | octingeni | octingenties |
DCCCC | nongenti | nongentesimus | nongeni | nongenties |
M | mille | millesimus | singula milia | milies |
MM | duo milia | bis millesimus | bina milia | bis milies |
"1 Mllion" (eingerahmtes X) |
decies centena milia | decies centies millesimus | decies centena milia | decies centies milies |