Classis Germanica: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Classis Germanica''' war die [[Römisches Reich|römische]] [[Römische Flotte|Kriegsflotte]] in [[Germanien]]. Ihr Hauptquartier, das einzige römische Flottenquartier auf deutschem Boden, befand sich in [[Köln]], der damaligen Hauptstadt der Provinz [[Germania Inferior|Niedergermanien]].
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Die Classis Germanica war die [[Classis Romana|römische Kriegsflotte]] in [[Germanien]]. Ihr Hauptquartier, das einzige römische Flottenquartier auf deutschem Boden, befand sich ca. 3 km südlich der [[Colonia Claudia Ara Agrippinensium]], der damaligen Hauptstadt der Provinz [[Germania Inferior|Niedergermanien]].
  
Die römische Rheinflotte entstand [[13 v. Chr.]] im Rahmen der Germanienoffensiven unter [[Augustus]]. Hier unternahm sie mehrere Landungsversuche an der [[Nordsee]], die mit Unternehmen der [[Römische Legion|Legionen]] an Land kombiniert wurden, übernahm jedoch besonders auch logistische Aufgaben. Die römischen Truppenlager entlang der [[Lippe (Fluss)|Lippe]] wurden auf dem Wasserweg von [[Castra Vetera]] (bei [[Xanten]]) aus versorgt, das damals wohl der wichtigste Basishafen war.
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Die römische Rheinflotte entstand 13 v. Chr. im Rahmen der Germanienoffensiven unter [[Augustus]]. Hier unternahm sie mehrere Landungsversuche an der Nordsee, die mit Unternehmen der [[Legion|Legionen]] an Land kombiniert wurden, übernahm jedoch besonders auch logistische Aufgaben. Die römischen Truppenlager entlang der Lippe wurden auf dem Wasserweg von [[Castra Vetera]] (bei Xanten) aus versorgt, das damals wohl der wichtigste Basishafen war.
  
Unter [[Tiberius]], der [[17]] n.Chr. die Eroberungspläne für die rechte Rheinseite aufgab, wandelte sich das Aufgabenspektrum der Classis Germanica vor allem hin zu Grenzpatroullien auf dem Rhein. Mit der Beruhigung der Situation an der Rheingrenze zur Zeit der [[Flavier]] wurde die Flotte vorwiegend für friedliche Aufgaben herangezogen. So transportierte sie vor allem Baumaterial nach Niedergermanien.
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Unter [[Tiberius]], der 17 n.Chr. die Eroberungspläne für die rechte Rheinseite aufgab, wandelte sich das Aufgabenspektrum der Classis Germanica vor allem hin zu Grenzpatroullien auf dem Rhein. Mit der Beruhigung der Situation an der Rheingrenze zur Zeit der [[Flavia|Flavier]] wurde die Flotte vorwiegend für friedliche Aufgaben herangezogen. So transportierte sie vor allem Baumaterial nach Niedergermanien.
  
Im Krieg gegen die [[Franken (Volk)|Franken]] gegen Ende des [[3. Jahrhundert]]s ist die Classis Germanica vermutlich untergegangen, denn ab dieser Zeit existieren keine Überlieferungen mehr.
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Im Krieg gegen die [[Franken]] gegen Ende des 3. Jahrhunderts ist die Classis Germanica vermutlich untergegangen, denn ab dieser Zeit existieren keine Überlieferungen mehr.
  
== Literatur ==
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'''Literatur:''' Heinrich Clemens Konen, ''Classis Germanica. Die römische Rheinflotte im 1.–3. Jahrhundert n. Chr.'', Scripta-Mercaturae-Verlag, St. Katharinen 2000. (Pharos, 15) ISBN 3-89590-106-7
* Heinrich Clemens Konen: ''Classis Germanica. Die römische Rheinflotte im 1.–3. Jahrhundert n. Chr.'' Scripta-Mercaturae-Verlag, St. Katharinen 2000. (Pharos, 15) ISBN 3-89590-106-7
 

Aktuelle Version vom 14. November 2006, 18:46 Uhr

Die Classis Germanica war die römische Kriegsflotte in Germanien. Ihr Hauptquartier, das einzige römische Flottenquartier auf deutschem Boden, befand sich ca. 3 km südlich der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, der damaligen Hauptstadt der Provinz Niedergermanien.

Die römische Rheinflotte entstand 13 v. Chr. im Rahmen der Germanienoffensiven unter Augustus. Hier unternahm sie mehrere Landungsversuche an der Nordsee, die mit Unternehmen der Legionen an Land kombiniert wurden, übernahm jedoch besonders auch logistische Aufgaben. Die römischen Truppenlager entlang der Lippe wurden auf dem Wasserweg von Castra Vetera (bei Xanten) aus versorgt, das damals wohl der wichtigste Basishafen war.

Unter Tiberius, der 17 n.Chr. die Eroberungspläne für die rechte Rheinseite aufgab, wandelte sich das Aufgabenspektrum der Classis Germanica vor allem hin zu Grenzpatroullien auf dem Rhein. Mit der Beruhigung der Situation an der Rheingrenze zur Zeit der Flavier wurde die Flotte vorwiegend für friedliche Aufgaben herangezogen. So transportierte sie vor allem Baumaterial nach Niedergermanien.

Im Krieg gegen die Franken gegen Ende des 3. Jahrhunderts ist die Classis Germanica vermutlich untergegangen, denn ab dieser Zeit existieren keine Überlieferungen mehr.

Literatur: Heinrich Clemens Konen, Classis Germanica. Die römische Rheinflotte im 1.–3. Jahrhundert n. Chr., Scripta-Mercaturae-Verlag, St. Katharinen 2000. (Pharos, 15) ISBN 3-89590-106-7