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− | Die Kultur der Garamanten ist uns aus Überlieferungen ([[Herodot]],[[Maternus]], [[Strabon]], Plinius) und archäologischen Funden einigermaßen bekannt. Sie basierte auf Oasensiedlungen, darunter acht größere Städte, in der Sahara und den dazwischen liegenden Karawanenwegen. In Garama selbst lebten um die 10.000 Menschen. Die Städte kannten ausgeklügelte Bewässerungssyteme und hatten ein hohes zivilisatorisches Niveau. In Garama fand man z.B. [[Therme|Thermenanlagen]]. Die meisten verdingten ihr Leben als Bauern, Händler und Söldner, aber auch Ingeneure und Techniker sind bekannt. Sie beutzten die heute noch von den Tuareg gebrauchte Tifinagh-Schrift und beteten Götter an, die den ägyptischen ähnelten. Die Toten wurden mumifiziert und in Grabhügeln und kleinen Pyramiden begraben. Strabo und Plinius beschrieben ihre Sozialstruktur als matriachalisch geprägt, was auf eine Verwandtschaft mit den Tuareg hindeutet. | + | Die Kultur der Garamanten ist uns aus Überlieferungen ([[Herodot]], [[Maternus]], [[Strabon]], Plinius) und archäologischen Funden einigermaßen bekannt. Sie basierte auf Oasensiedlungen, darunter acht größere Städte, in der Sahara und den dazwischen liegenden Karawanenwegen. In Garama selbst lebten um die 10.000 Menschen. Die Städte kannten ausgeklügelte Bewässerungssyteme und hatten ein hohes zivilisatorisches Niveau. In Garama fand man z.B. [[Therme|Thermenanlagen]]. Die meisten verdingten ihr Leben als Bauern, Händler und Söldner, aber auch Ingeneure und Techniker sind bekannt. Sie beutzten die heute noch von den Tuareg gebrauchte Tifinagh-Schrift und beteten Götter an, die den ägyptischen ähnelten. Die Toten wurden mumifiziert und in Grabhügeln und kleinen Pyramiden begraben. Strabo und Plinius beschrieben ihre Sozialstruktur als matriachalisch geprägt, was auf eine Verwandtschaft mit den Tuareg hindeutet. |
Aufgrund der zunehmenden Austrocknung der Oasen verließen die Garamanten um das 7. Jahrhundert rum die Städte. Man nimmt heute an, dass die Tuareg Nachfahren der Garamanten sind. | Aufgrund der zunehmenden Austrocknung der Oasen verließen die Garamanten um das 7. Jahrhundert rum die Städte. Man nimmt heute an, dass die Tuareg Nachfahren der Garamanten sind. |
Aktuelle Version vom 3. Oktober 2010, 13:33 Uhr
Berber (Eigenbezeichnung Imazighen für "Freie") ist ein Oberbegriff für eine Ethnie in Nordafrika, die eine Berbersprache sprechen. Der Name Berber leitet sich ursprünglich von der griechischen/römischen Bezeichnung "Barbar" ab. Für die Antike ist der Ausdruck "Barbar" als Bezeichnung für die Völker Nordafrikas allerdings nicht belegt. Die Griechen bezeichneten sie als Lybier, die Römer als Numider.
Inhaltsverzeichnis
Berbervölker in der Antike
Über die Herkunft der Berbervölker ist relativ wenig bekannt. Ihre Sprachen gehören der afroasiatischen Sprachfamilie an und sie werden zu der indigenen Bevölkerung Nordafrikas gezählt.
Lybier
Unter dem Oberbegriff Lybier wurden von Herodot verschiedene Berbervölker in Nordafrika bezeichnet, die im Gebiet zwischen Karthago und Ägypten lebten. Manche Stämme wie die Nasamonen lebten nomadisch, aber vor allem an der Kyrenaica blühten auch durch den Kontakt mit den griechischen Siedlern, städtische Kulturen. Die Pharaonen der 22. Dynastie waren Lybier.
Garamanten
Der Begriff Garamantes taucht bei Herodot auf, die Eigenbezeichnung ist nicht bekannt. Seit spätestens dem 5. Jahrhundert v.Chr. besiedelten sie die Sahara im Gebiet des heutigen Fessan (lybische Wüste) Von ihren Haupstädten Zinchecra und Garama aus beherrschten und kontrollierten sie den äußerst luktrativen Transsaharahandel zwischen Tschadsee und Mittelmeer. Nach Norden wurden vor allem Sklaven, Elfenbein, Edelsteine und wilde Tiere für den Circus gehandelt, in südlicher Richtung römische und griechische Luxusgüter an die Königreiche der westafrikanischen Küste. Durch ihre guten Pferde und Streitwagen konnten sie einige Völker erobern und ein großes Reich in der Sahara aufbauen. Vor allem mit den Römern kam es immer wieder zu Konflikten und Kämpfen. Laut Gaius Plinius Secundus Maior plünderten sie im 1. Jahrhundert v.Chr. öfters die afrikanische Mittelmeerküste, bis sie 19 v.Chr. von Lucius Cornelius Balbus geschlagen wurden, der auch eine ihrer Siedlungen eroberte. Allerdings gelang es den Römer nie, das Reich zu erobern, da die Römer zwar militärisch überlegen waren, mit den Verhältnissen der inneren Sahara jedoch nicht zurecht kamen. Ab dem 1. Jahrhundert erkannten die Garamanten die Macht Roms an und konzentrierten sich auf ihr Handelsmonopol. Eventuell wurden sie in dieser Zeit zu einem römischen Klientenstaat.
Die Kultur der Garamanten ist uns aus Überlieferungen (Herodot, Maternus, Strabon, Plinius) und archäologischen Funden einigermaßen bekannt. Sie basierte auf Oasensiedlungen, darunter acht größere Städte, in der Sahara und den dazwischen liegenden Karawanenwegen. In Garama selbst lebten um die 10.000 Menschen. Die Städte kannten ausgeklügelte Bewässerungssyteme und hatten ein hohes zivilisatorisches Niveau. In Garama fand man z.B. Thermenanlagen. Die meisten verdingten ihr Leben als Bauern, Händler und Söldner, aber auch Ingeneure und Techniker sind bekannt. Sie beutzten die heute noch von den Tuareg gebrauchte Tifinagh-Schrift und beteten Götter an, die den ägyptischen ähnelten. Die Toten wurden mumifiziert und in Grabhügeln und kleinen Pyramiden begraben. Strabo und Plinius beschrieben ihre Sozialstruktur als matriachalisch geprägt, was auf eine Verwandtschaft mit den Tuareg hindeutet.
Aufgrund der zunehmenden Austrocknung der Oasen verließen die Garamanten um das 7. Jahrhundert rum die Städte. Man nimmt heute an, dass die Tuareg Nachfahren der Garamanten sind.
Numider und Mauren
Die Mauren und Numider besiedelten ursprünglich die Küstenregionen des Maghreb. Mit der Gründung und Expansion Karthagos gerieten sie unter karthagische Herrschaft. Vor allem die Numider wurden dabei von den Karthagern ins Hinterland gedrängt und dienten vor allem als Söldner. Nach dem 2. punischen Krieg gründeten sie zwei Königreiche, das Königreich Numidien im karthagischen Hinterland und das Königreich Mauretanien an der Küste Algeriens. Das numidische Königreich wurde nach dem jugurthinischen Krieg 111 v.Chr. bis 105 v. Chr. durch Rom zerschlagen und zur römischen Provinz, das mit Numidien verbündete Mauretanien überlebte unter dem ehemaligen numidischen Herrscherhaus als römischer Klientelstaat bis 44 n.Chr.