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Bei manchen Gelegenheiten konnte sich ein Mahl bis zu zehn Stunden hinziehen, es begann um 16.00 Uhr und ging bis in die frühen Morgenstunden. | Bei manchen Gelegenheiten konnte sich ein Mahl bis zu zehn Stunden hinziehen, es begann um 16.00 Uhr und ging bis in die frühen Morgenstunden. | ||
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+ | "Sie erbrechen, um zu essen, und essen, um zu erbrechen." | ||
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+ | Beim Lesen muss man aber bedenken, dass es sich hierbei um eine Karikatur handelt, der Luxus und die Verschwendung werden also bewusst übertrieben dargestellt. Man darf also nicht alles aus der Cena von Trimalchio eins zu eins in die antike Wirklichkeit übertragen. | ||
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Aktuelle Version vom 20. August 2012, 15:39 Uhr
Bei Tisch benutzten die Römer Löffel für weiche Speisen und Saucen sowie gezackte Löffel um Meeresfrüchte aus den Schalen zu lösen. Ansonsten benutzten sie ihre Finger oder Brotscheiben, mit denen sie das Essen zum Mund führten. Aus diesem Grund wurden römische Speisen nie zu heiß serviert und waren meist fest. Die Finger wischte man mit einer von zwei zum Essen mitgebrachten Servietten ab, während man sich die andere um den Hals band. Die Reste des Mahls wurden in Servietten eingewickelt, die der Gastgeber zuvor verteilt hatte, und den Gästen am Ende nach Hause mitgegeben. Bei manchen Gelegenheiten konnte sich ein Mahl bis zu zehn Stunden hinziehen, es begann um 16.00 Uhr und ging bis in die frühen Morgenstunden.
Während den einzelnen Gängen wurde dem Glücksspiel gefrönt und man bewunderte tanzende Männer und Frauen sowie Artisten wie z.B. Feuerschlucker und Jongleure. Gerne führte man auch Zwerge und sonstig anders gewachsene wie auch behinderte Sklaven vor, ebenso exotische Tiere. Je nachdem wie intellektuell die Gastgeber und die Runde waren, wurden auch Philosophen und Dichter eingeladen oder Diener trugen aus den Werken solcher vor.
Während dem Mahl wurde im allgemeinen kaum Wein und Wasser zu sich genommen. Nachdem das Geschirr abgeräumt wurde, begann der Teil des Abends, auf den die meisten Gäste gewartet hatten. Krüge gefüllt mit Wein und Wasser sowie Kühlbehälter, die mit Schnee gefüllt waren, wurden hereingebracht, und die Gäste ließen sich zum zeremoniellen Trinkgelage nieder, der commissiato. Hier wurden nun stundenlange Diskussionen über Themen aller Art geführt.
Manche Tischsitten der Römer erscheinen uns heute seltsam. So galt Rülpsen als Kompliment auf das gute Essen, und Kaiser Claudius soll sogar ein Erlaß geplant haben, der es erlaubte das die Menschen bei Tische unbefangen Winde abgehen zu lassen. Im Lauf der Zeit wurde auch üblich, sich durch Übergeben wieder Platz für neues Essen in den überfüllten Mägen zu schaffen, z.B. mit einer Pfauenfeder. Der Philosoph Seneca bemerkte über die schlimmsten Auswüchse dieser Sitte: "Sie erbrechen, um zu essen, und essen, um zu erbrechen." Ursprünglich aufgekommen ist dieser Usus allerdings dadurch, dass Ärzte älteren Menschen Medikamente zum Übergeben verschrieben, damit sie nicht bei üppigen Cenae ihren Magen überstrapazierten.
Ein gutes Beispiel für die Tischsitten der Römer, aber auch für deren Dekadenz, ist die Cena Trimalchionis von Petronius. Beim Lesen muss man aber bedenken, dass es sich hierbei um eine Karikatur handelt, der Luxus und die Verschwendung werden also bewusst übertrieben dargestellt. Man darf also nicht alles aus der Cena von Trimalchio eins zu eins in die antike Wirklichkeit übertragen.
Quelle: Lebensalltag im alten Rom; Weltbild Verlag