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− | + | Unter [[Diocletian]] wurde ''Lusitania'' zusammen mit allen anderen Provinzen der iberischen Halbinsel in der ''[[dioecesis]] Hispaniarum'' zusammengefasst und musste seit der zweiten Hälfte des 3. Jh. n. Chr. unter den Einfällen germanischer Stämme leiden, die zur Zerstörung zahlreicher Siedlungen führten. Die Einfälle der [[Westgoten]] beendeten schließlich die römische Herrschaft in der Provinz. | |
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− | + | '''Literatur:''' Tilmann Bechert, ''Die Provinzen des römischen Reiches'', Mainz, 1999 |
Aktuelle Version vom 24. Januar 2010, 15:36 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Lage und Geografie
Lusitania war eine römische Provinz, die ungefähr das heutige Portugal (bis hinauf zum Douro) sowie Teile des westlichen Spanien umfasste und die ihren Namen nach ihren Einwohnern hatte, den Lusitaniern. Sie grenzte im Psten an Hispania Tarraconensis, im Süden an Baetica.
Vorrömische Geschichte
Die einheimische iberische und keltibersiche Bevölkerung geriet erst indirekt durch den zweiten Punischen Krieg in Kontakt mit Rom, nachdem die Karthager unter Hamilkar Barkas, Hasdrubal und Hannibal nach Norden bis an den Hibernus (heute Ebro) vordrangen und damit auch Teile von Lustiania unter ihre Kontrolle brachten. Die ab 216 v. Chr. durchgeführte römische Gegenoffensive unter Gnaeus Cornelius Scipio Calvus brachte schließlich auch Lusitania unter römische Kontrolle.
Römische Geschichte
Die Provinz trug zunächst den Namen Hispania ulterior, als Abgrenzung zum nordöstlich gelegenenen Hispania citerior. Provinzhauptstadt und Sitz des vom Senat entstandten proconsuls wurde Corduba (heute Cordoba). Die Provinzreform des Augustus teilte vom ursprünglichen Hispania ulterior den nordwestlichen Teil als neue Provinz Lusitania ab und benannte den Rest in Baetica um. Hauptstadt der neuen Provinz wurde Emerita Augusta (heute Mérida), wo ein kaiserlicher procurator residierte. Unter Claudius wurde das Gebiet zudem in drei Gerichtsbezirke oder "Landtage" eingeteilt. Durch gezielte Gründung von Kolonien schon in der ausgehenden Republik wurde das Gebiet rasch romanisiert.
Unter Diocletian wurde Lusitania zusammen mit allen anderen Provinzen der iberischen Halbinsel in der dioecesis Hispaniarum zusammengefasst und musste seit der zweiten Hälfte des 3. Jh. n. Chr. unter den Einfällen germanischer Stämme leiden, die zur Zerstörung zahlreicher Siedlungen führten. Die Einfälle der Westgoten beendeten schließlich die römische Herrschaft in der Provinz.
Strategische und wirtschaftliche Bedeutung
Abgesehen von den Kämpfen gegen die Karthager zu Beginn der Eroberung der Provinz spielte Lusitania strategisch keine bedeutende Rolle. Wirtschaftlich war seine Rolle etwas geringer als die der anderen beiden Provinzen auf der ibersichen Halbinsel, stützte sich jedoch wie bei diesen insbesondere auf die reichen Metallvorkommen. An der Südküste war zudem die Produktion von garum für den Export relevant.
Literatur: Tilmann Bechert, Die Provinzen des römischen Reiches, Mainz, 1999