Praefectus Aegypti: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Unterschied zu anderen Statthaltern für Provinzen dieser Größe enstammt der Praefectus dem [[Ordo Equester]]. Der Grund hierfür liegt darin, dass [[Augustus|Octavian]] während des Bürgerkriegs, infolgedessen das Land an ihn gefallen war, dem Senat wenig Vertrauen entgegenbrachte und durch die Besetzung des Postens mit einem Ritter die absolute Loyalität des Statthalters sicherte. Dies ist wohl auch der Grund, warum [[Ordo_Senatorius|Senatoren]] der Zutritt zu der Provinz verboten war.
 
Im Unterschied zu anderen Statthaltern für Provinzen dieser Größe enstammt der Praefectus dem [[Ordo Equester]]. Der Grund hierfür liegt darin, dass [[Augustus|Octavian]] während des Bürgerkriegs, infolgedessen das Land an ihn gefallen war, dem Senat wenig Vertrauen entgegenbrachte und durch die Besetzung des Postens mit einem Ritter die absolute Loyalität des Statthalters sicherte. Dies ist wohl auch der Grund, warum [[Ordo_Senatorius|Senatoren]] der Zutritt zu der Provinz verboten war.
  
Der Aufstieg zum Praefectus Aegypti bildete häufig die Spitze einer Ritterkarriere. So wurden häufig Männer in diese Position gebracht, die vorher ein [[Tribunus Angusticlavius|Militärtribunat]], eine [[Procurator|Procuratur]] (beispielsweise als Statthalter in einer Kleinprovinz wie [[Iudaea]]), sowie  ein militärisches Kommando über [[Auxilia|Auxiliareinheiten]] absolviert hatten. Ein anderer Weg war über die Verwaltungslaufbahn als [[Praefectus Annonae]] oder [[Praefectus Vigilum]]. Seine Amtszeit dauerte in der Regel zwischen drei und fünf Jahren, konnte jedoch bei entsprechendem Vertrauen des Kaisers länger dauern (etwa C. Galerius, der 16 Jahre an der Spitze der Provinz stand).
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Der Aufstieg zum Praefectus Aegypti bildete häufig die Spitze einer Ritterkarriere. So wurden häufig Männer in diese Position gebracht, die vorher ein [[Tribunus Angusticlavus|Militärtribunat]], eine [[Procurator|Procuratur]] (beispielsweise als Statthalter in einer Kleinprovinz wie [[Iudaea]]), sowie  ein militärisches Kommando über [[Auxilia|Auxiliareinheiten]] absolviert hatten. Ein anderer Weg war über die Verwaltungslaufbahn als [[Praefectus Annonae]] oder [[Praefectus Vigilum]]. Seine Amtszeit dauerte in der Regel zwischen drei und fünf Jahren, konnte jedoch bei entsprechendem Vertrauen des Kaisers länger dauern (etwa C. Galerius, der 16 Jahre an der Spitze der Provinz stand).
  
 
Zu den umfassenden Befugnissen des Praefectus Aegypti gehörten das Oberkommando über die beiden Legionen, die in [[Nicopolis]] unweit von [[Alexandria]] stationiert waren, die Verwaltung, Rechtsprechung, weshalb er einen Teil seiner Amtszeit durch die Provinz reiste und in größeren Städten Recht sprach, und durfte das römische Bürgerrecht verleihen. Weiterhin kontrollierte er die polizeiliche Arbeit.
 
Zu den umfassenden Befugnissen des Praefectus Aegypti gehörten das Oberkommando über die beiden Legionen, die in [[Nicopolis]] unweit von [[Alexandria]] stationiert waren, die Verwaltung, Rechtsprechung, weshalb er einen Teil seiner Amtszeit durch die Provinz reiste und in größeren Städten Recht sprach, und durfte das römische Bürgerrecht verleihen. Weiterhin kontrollierte er die polizeiliche Arbeit.

Version vom 1. März 2007, 14:14 Uhr

Der Praefectus Alexandriae et Aegypti ist der kaiserliche Statthalter der Provinz Aegyptus. Häufig erhält er auch den Titel eines Vir Egregius. Zu Beginn der Kaiserzeit stellte sie das höchste ritterliche Amt dar, bis sie schließlich hinter den Praefectus Praetorio zurücktrat.

Im Unterschied zu anderen Statthaltern für Provinzen dieser Größe enstammt der Praefectus dem Ordo Equester. Der Grund hierfür liegt darin, dass Octavian während des Bürgerkriegs, infolgedessen das Land an ihn gefallen war, dem Senat wenig Vertrauen entgegenbrachte und durch die Besetzung des Postens mit einem Ritter die absolute Loyalität des Statthalters sicherte. Dies ist wohl auch der Grund, warum Senatoren der Zutritt zu der Provinz verboten war.

Der Aufstieg zum Praefectus Aegypti bildete häufig die Spitze einer Ritterkarriere. So wurden häufig Männer in diese Position gebracht, die vorher ein Militärtribunat, eine Procuratur (beispielsweise als Statthalter in einer Kleinprovinz wie Iudaea), sowie ein militärisches Kommando über Auxiliareinheiten absolviert hatten. Ein anderer Weg war über die Verwaltungslaufbahn als Praefectus Annonae oder Praefectus Vigilum. Seine Amtszeit dauerte in der Regel zwischen drei und fünf Jahren, konnte jedoch bei entsprechendem Vertrauen des Kaisers länger dauern (etwa C. Galerius, der 16 Jahre an der Spitze der Provinz stand).

Zu den umfassenden Befugnissen des Praefectus Aegypti gehörten das Oberkommando über die beiden Legionen, die in Nicopolis unweit von Alexandria stationiert waren, die Verwaltung, Rechtsprechung, weshalb er einen Teil seiner Amtszeit durch die Provinz reiste und in größeren Städten Recht sprach, und durfte das römische Bürgerrecht verleihen. Weiterhin kontrollierte er die polizeiliche Arbeit.

Um eine zu große Macht in einer Hand zu verhindern, stellte der Kaiser dem Statthalter vier Minister zur Seite, die direkt jenem bestimmt wurden. So beriet der Iuridicius ihn in juristischen Fragen, der Diokletes die Steuereintreibung, ein spezieller Procurator des Idios Logos, der ursprünglich den kaiserlichen Privatbesitz verwaltete, später auch Teile der Priesterschaften kontrollierte. Schließlich oblag einem Archireus die Überwachung der regulären Priesterschaften. Formell dem Praefectus unterstellt, kontrollierten sie diesen indirekt.

Nach der Zweiteilung der Provinz Ägypten durch Diokletian beschränkte sich der Verwaltungsbereich des Praefectus Aegypti auf Unterägypten und das Fayyum-Becken, das restliche Gebiet wurde von einem Praeses verwaltet. Für militärische Fragen war nun allein der Dux Aegypti et Thebaidos utrarumque Libyarum zuständig.

berühmte Amtsinhaber

  • Lucius Seius Strabo: 15 n. Chr. (vorher Praefectus Praetorio, Vater des Seianus
  • Gaius Pompeius Planta: 98 - 101 n. Chr.
  • Gaius Minicius Italus: 101-103 n. Chr.
  • Mussius Aemilianus: ab 256 - 261 n. Chr. (später Gegenkaiser 262 n. Chr.)


Literatur

Frank M. Ausbüttel, Die Verwaltung des römischen Kaiserreiches. Von der Herrschaft des Augustus bis zum Niedergang des Weströmischen Reiches, 1998

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Katja Lempke, Ägyptens späte Blüte. Die Römer am Nil, 2004

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