Gelübde: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein immer wiederkehrendes Gelübde war das der [[Consul]]n am Jahresanfang. In der Kaiserzeit gelobten diese am 3. [[Ianuarius|Januar]] ein großes Opfer für das Wohl des Gemeinwesens im kommenden Jahr, gleichzeitig lösten sie das Opfer des letztjährigen Gelübdes ein.  
 
Ein immer wiederkehrendes Gelübde war das der [[Consul]]n am Jahresanfang. In der Kaiserzeit gelobten diese am 3. [[Ianuarius|Januar]] ein großes Opfer für das Wohl des Gemeinwesens im kommenden Jahr, gleichzeitig lösten sie das Opfer des letztjährigen Gelübdes ein.  
  
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Eine besondere Form des Gelübdes war das Selbstopfer (''devotio''). Vor einer Schlacht bot der Feldherr sich selbt als Opfer an, damit die römischen Götter seiner Armee den Sieg schenken sollten. Es wurde also zuerst das Votum eingelöst und damit die Gottheit unter die Verpflichtung gebracht, den Wunsch auch zu erfüllen. Die Selbstopferung erfolgte dadurch, dass der Befehlshaber sich den Feinden entgegenwarf, was üblicherweise den Tod zur Folge hatte. Überlebte er dies und die Römer gewannen trotzdem, so durfte er, nach augusteischer Theorie, nicht mehr in die römische Gemeinschaft aufgenommen werden. Eine Puppe, welche den Feldherrn darstellte, wurde verbrannt, er selbst wurde am Leben gelassen und fortan als Nichtbürger behandelt. Somit war aus der Sicht des Gemeinwesens das Opfer erfüllt.  
 
Eine besondere Form des Gelübdes war das Selbstopfer (''devotio''). Vor einer Schlacht bot der Feldherr sich selbt als Opfer an, damit die römischen Götter seiner Armee den Sieg schenken sollten. Es wurde also zuerst das Votum eingelöst und damit die Gottheit unter die Verpflichtung gebracht, den Wunsch auch zu erfüllen. Die Selbstopferung erfolgte dadurch, dass der Befehlshaber sich den Feinden entgegenwarf, was üblicherweise den Tod zur Folge hatte. Überlebte er dies und die Römer gewannen trotzdem, so durfte er, nach augusteischer Theorie, nicht mehr in die römische Gemeinschaft aufgenommen werden. Eine Puppe, welche den Feldherrn darstellte, wurde verbrannt, er selbst wurde am Leben gelassen und fortan als Nichtbürger behandelt. Somit war aus der Sicht des Gemeinwesens das Opfer erfüllt.  
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''Quelle:'' Jörg Rüpke: ''Die Religion der Römer'', C.H. Beck, München 2001
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Rüpke, Jörg: ''Die Religion der Römer'', C.H. Beck, München 2001.

Version vom 27. Oktober 2012, 21:34 Uhr

Um Hilfe von den Göttern zu erlangen, legten die Römer oft Gelübde ab. Sie stellten den Göttern als Dank Opfer, Votivgaben, Altarstiftungen, Weihesteine oder Tempel in Aussicht, je bedeutender der Wunsch, desto wertvoller auch die Gabe. Handelte es sich um materiellen Dank, so wurde dieser mit der Inschrift VSLM versehen: "votum solvit lubens merito" (Er hat sein Gelübde gern und verdientermaßen eingelöst).

Ein immer wiederkehrendes Gelübde war das der Consuln am Jahresanfang. In der Kaiserzeit gelobten diese am 3. Januar ein großes Opfer für das Wohl des Gemeinwesens im kommenden Jahr, gleichzeitig lösten sie das Opfer des letztjährigen Gelübdes ein.

Devotio

Eine besondere Form des Gelübdes war das Selbstopfer (devotio). Vor einer Schlacht bot der Feldherr sich selbt als Opfer an, damit die römischen Götter seiner Armee den Sieg schenken sollten. Es wurde also zuerst das Votum eingelöst und damit die Gottheit unter die Verpflichtung gebracht, den Wunsch auch zu erfüllen. Die Selbstopferung erfolgte dadurch, dass der Befehlshaber sich den Feinden entgegenwarf, was üblicherweise den Tod zur Folge hatte. Überlebte er dies und die Römer gewannen trotzdem, so durfte er, nach augusteischer Theorie, nicht mehr in die römische Gemeinschaft aufgenommen werden. Eine Puppe, welche den Feldherrn darstellte, wurde verbrannt, er selbst wurde am Leben gelassen und fortan als Nichtbürger behandelt. Somit war aus der Sicht des Gemeinwesens das Opfer erfüllt.


Literatur:
Rüpke, Jörg: Die Religion der Römer, C.H. Beck, München 2001.