Annia Galeria Faustina (2): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Oktober 2006, 23:18 Uhr
Annia Galeria Faustina (* 16. Februar um 130 n. Chr., † 176 n. Chr. in Halala), zur Unterscheidung von ihrer gleichnamigen Mutter Annia Galeria Faustina (1) auch "Annia Galeria Faustina die Jüngere" genannt, war die Tochter des Kaisers Antoninus Pius, die Ehefrau des Kaisers Marcus Aurelius und die Mutter von Kaiser Commodus.
Annia Galeria Faustina wurde als Tochter des späteren Kaisers (ab 138 n. Chr.) Antoninus Pius und dessen Ehefrau Annia Galeria Faustina der Älteren um das Jahr 130 n. Chr. geboren. Auf Geheiß Hadrians verlobte man sie am 25. Februar 138 n. Chr. mit dessen Adoptivsohn Lucius Verus, dem späteren Mit-Kaiser von Marcus Aurelius (161 bis 169 n. Chr.). Die Verbindung wurde nach wenigen Monaten, nach Hadrians Tod am 10. Juli desselben Jahres, wieder gelöst.
Anschließend war sie mit Marcus Aurelius (ein weiterer Adoptivsohn Hadrians) verlobt, den sie spätestens im April 145, etwa 15jährig heiratete. Aus diesem Anlass wurden Münzen mit einem Doppelportrait des Paares geprägt und ein Congiarium an die stadtrömische Bevölkerung verteilt. Nach der Geburt der ersten gemeinsamen Tochter (Domitia Faustina, * 30. November 147 n. Chr.) wurde sie zur Augusta erhoben. Das Paar hatte zusammen mindestens 14 Kinder (die letzte Tochter wurde 170 n. Chr. geboren), von denen allerdings die wenigsten ihre Eltern überlebten. Wenig verwunderlich also, dass man die Kaiserin auf Münzen wegen ihrer fecunditas (dt. Fruchtbarkeit) pries.
Das Leben der Familie war immer wieder Gegenstand von überlieferten Briefwechseln zwischen Mark Aurel und Marcus Cornelius Fronto, so dass bis heute viele Einzelheiten darüber bekannt sind. 161 n. Chr. wurde dem Paar Lucius Aurelius Commodus geboren, dem späteren Nachfolger seines Vaters als Kaiser. Ihre Tochter Annia Aurelia Galeria Lucilla wurde 164 n. Chr. mit ihrem früheren Verlobten Lucius Verus verheiratet.
Während der Markomannenkriege begleitete Faustina ihren Mann und lebte mit ihm in Carnuntum (nahe dem heutigen Wien). Es hatte wohl Gerüchte über angebliche Affären mit Männern (vor allem Gladiatoren) gegeben, welche Marcus Aurelius zu diesem unüblichen Schritt bewegt hatten. Nichtsdestotrotz wurde sich im Jahr 174 n. Chr. mit dem ungewöhnlichen Titel Mater castrorum geehrt.
Nach übereinstimmenden Berichten von Cassius Dio und der Historia Augusta nahm Faustina Kontakt zu Gaius Avidius Cassius auf, dem römischen Statthalter in Syrien. Sie bot ihm an, ihn im Falle des Todes ihres Mannes zu heiraten und ihm so zur Kaiserschaft zu verhelfen. Als dann fälschlich die Meldung vom Tode des Marcus Aurelius in Syrien die Runde machte, sah Avidius Cassius seine Zeit als gekommen an und zettelte eine Revolte an. Obwohl dieser Aufstand bereits nach wenigen Monaten zusammenbrach, begab sich der sehr wohl noch lebende Kaiser in Faustinas Beleitung auf den Weg zum Krisenherd. Auf dieser Reise verstarb sie Ende 175/Anfang 176 n. Chr. in Halala, in Kappadokien, das ihr zu Ehren von in "Faustinopolis" umbenannt wurde.
Der Senat erhob Faustina nach ihrem Tod zu Diva. Auch auf Münzen wurde ihres Todes gedacht. Wie schon ihrer Mutter wurde ihr zum Gedenken eine Alimentarstiftung – Novae puellae Faustinianae – eingerichtet. Diese Maßnahmen waren, nicht zuletzt wegen ihres teilweise zweifelhaften Rufes, wohl bewusst von Mark Aurel initiiert worden.
Quelle: Wikipedia