Lohn: Unterschied zwischen den Versionen

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Kaiser [[Diokletian]] (284-305 n. Chr.) erließ im Jahr 301 n. Chr. ein Edikt, das die Höchstpreise für Waren und Arbeitsleistungen festlegte. Dieses Höchstpreisedikt – es ist inschriftlich überliefert – erlaubt nicht nur einen Blick auf die Preise und Lebenshaltungskosten an der Wende vom 3. zum 4. Jh. n. Chr., sondern lässt auch Rückschlüsse auf das in dieser Zeit herrschende Lohnniveau zu.
  
Angaben in spätantiken Denaren:
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Auszug aus dem Höchstpreisedikt Diokletians, Angaben in spätantiken Denaren:
 
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Aktuelle Version vom 15. Oktober 2007, 14:17 Uhr

Auch in der Antike wurden Löhne als Gegenleistung für bestimmte Dienste bezahlt. Dabei konnte die Entlohnung nicht nur in Form von Geld, sondern auch durch Naturalien oder Sachzuwendungen geschehen. Arbeitskraft war in antiker Zeit grundsätzlich sehr billig und das Lohnniveau in vielen Beschäftigungsbereichen niedrig, vor allem wenn es sich um einfache Tätigkeiten handelte. Ursächlich dafür dürfte ein über lange Zeiträume stabiles und großes Potential an Arbeitsfähigen und -suchenden gewesen sein. Außerdem trug wohl die Sklaverei maßgebend dazu bei, dass Lohnniveau auf einem niedrigen Stand zu halten. Sklaven mussten gar nicht entlohnt werden und standen in großer Zahl zur Verfügung. Zeitweise stellten sie wohl weit mehr als ¼ der Gesamtbevölkerung innerhalb des Römischen Reiches.
Allerdings ist die Einschätzung des Lohnniveaus, vor allem in Bezug auf die Lebenshaltungskosten, aufgrund der dürftigen Quellenlage sehr schwierig. Noch die besten Informationen über die Entwicklung der Löhne sind aus der römischen Provinz Aegyptus überliefert, wo sich zahlreiche Papyri mit entsprechenden Angaben erhalten haben. Daraus ergibt sich für den Zeitrum vom 1. bis 3. Jh. n. Chr. das Bild einer sehr stabilen Lohnentwicklung mit nur geringen Schwankungen.

Das Existenzminimum dürfte im 1. Jh. n. Chr. bei etwa 400 bis 500 Sesterzen im Jahr gelegen haben. Die Löhne für z. B. niedrigere städtische Amtsdiener lagen aber zum Teil darunter, was bedeutet, dass diese noch andere Einnahmequellen haben mussten um ihren Unterhalt zu sichern. Man kann daraus schließen, dass es in Teilen der Bevölkerung nicht nur üblich, sondern auch notwendig war, mehreren Beschäftigungen nachzugehen.
Der Sold in der römischen Armee war demgegenüber deutlich höher und stieg im Gegensatz zu den sonstigen Löhnen innerhalb der ersten drei Jahrhunderte n. Chr. auch kontinuierlich. Bekam ein einfacher Soldat (lat. milites legionis) während Augustus' Regierungszeit (31 v. Chr. - 14 n. Chr.) bereits 900 Sesterzen im Jahr, waren es unter Domitian (81-96 n. Chr.) 1.200, unter Septimius Severus (193-211 n. Chr.) 1.800 bis 2.400 und unter Caracalla (211-217 n. Chr.) sogar 2.700 bis 3.600.
(weitere Informationen zu diesem Themenaspekt unter: Sold)

Kaiser Diokletian (284-305 n. Chr.) erließ im Jahr 301 n. Chr. ein Edikt, das die Höchstpreise für Waren und Arbeitsleistungen festlegte. Dieses Höchstpreisedikt – es ist inschriftlich überliefert – erlaubt nicht nur einen Blick auf die Preise und Lebenshaltungskosten an der Wende vom 3. zum 4. Jh. n. Chr., sondern lässt auch Rückschlüsse auf das in dieser Zeit herrschende Lohnniveau zu.

Auszug aus dem Höchstpreisedikt Diokletians, Angaben in spätantiken Denaren:

BerufLohn
Landarbeiter mit Verpflegung25
Mauerer mit Verpflegung50
Mosaikarbeiter mit Verpflegung60
Tischler mit Verpflegung50
Freskenmaler mit Verpflegung150
Bäcker mit Verpflegung50
Hirt mit Verpflegung20
Maultiertreiber mit Verpflegung25
Friseur pro Kunde2
Kloakenreiniger mit Verpflegung25
Schneider pro seidenem Gewand50
Schneider pro halbseidenem Gewand30
Färber/Reiniger pro Frauentunika16
Grundschullehrer pro Schüler monatlich50
Hochschullehrer pro Student monatlich250
Bademeister pro Badegast2
Schuster für ein Paar Schnürschuhe100
Schuster für ein Paar Sandalen mit doppelter Sohle80
Schuster für ein Paar Sandalen mit einfacher Sohle50



Literatur:
Karl-Wilhelm Weber, Alltag im Alten Rom - Das Leben in der Stadt
Stefan Rebenich, Die 101 wichtigsten Fragen – Antike, 2006