Legio IV Flavia Felix

Aus Theoria Romana
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Die Legio IV Flavia Felix wurde von Vespasian aus der aufgelösten Legio IV Macedonica 70 n. Chr. aufgestellt. Ihr Emblem war der Löwe und ihre Basis Singidunum (Belgrad). Ihre Beinamen lauteten Flavia Felix, Antoniniana, Alexandriana, Flavia Severiana Alexandriana und Flavia Felix Gordiana. Sie löste die Legio XI Claudia Pia Fidelis in Burnum (Provinz Dalmatia) ab.

85 n. Chr. zog die Legion mit Domitian in den Dakerkrieg. Unter Lucius Tettius Iulianus war die Legion an der Schlacht von Tapae 88 n. Chr. beteiligt. Danach verlegte man sie nach Viminatium zur Legio VII Claudia, bevor sie in Singidunum (Belgrad) stationiert wurde.

Im Jahr 101 n. Chr. beteiligte sie sich an Trajans Dakerkrieg und stand unter dem Befehl von Manius Laberius Maximus in Südwestdakien. 105-106 n. Chr. erfolgte der zweite Dakerkrieg der die Legion als Besatzungsmacht in Dakien sah und mit dem Sieg und der Gründung der Provinz Dacia endete.

Nach den Dakerkriegen wurde die Legion in Berzobis (Berzovia) stationiert und bewachte die Donausüdstraße sowie den Pass des Eisernen Tores. In der Colonia Ulpia Traiana Augusta Dacia Sarmizegetusa baute die Legion 108-117 n. Chr. Wehranlagen und öffentliche Gebäude. Vexillationen wurden auch in „Außenposten“ stationiert, um die Aurariae Dacicae (dakischen Goldminen) zu sichern und zu überwachen. Die Legion wurde auch als Besatzungseinheit des Kastell Micia eingesetzt.

116-119 n. Chr. drangen sarmatische Streitkräfte in Dacia ein was zur Aufgabe einiger Randgebiete Dacias führte. 119 n. Chr. verlegte man die Legion wieder nach Singidunum (Belgrad). In den stattfindenden Kämpfen des 2. und 3. Jahrhunderts diente die Legion als taktische Reserve und griff in die jeweiligen Kämpfe ein. Vexillationen bildeten in dieser Zeit die Garnison in der niederpannonischen Provinzhauptstadt Aquincum (Budapest).

In den Jahren 162-166 n. Chr. beteiligte sich die Legion am Partherkrieg des Lucius Verus und 166-180 n. Chr. an den Markomannenkriegen Marcus Aurelius. 193 n. Chr. schloss sich die Legion Septimius Severus im Bürgerkrieg an. Im frühen 3. Jahrhundert sah man eine Vexillation im Einsatz gegen Parther und Sassaniden. 235 n. Chr. wurde die Legion bei einem Germanenfeldzug eingesetzt. Im Machtkampf 249 n. Chr. zwischen Decius und Philippus Arabs unterstützte die Legion schon sehr früh Decius.

Um 260 n. Chr. ließ Gallienus im Zusammenhang mit einem Alemanneneinfall in Italien, zu Ehren der Legion Münzen prägen. Er verlieh ihr auch den Beinamen Galliena und den Titel VI Pia VI Fidelis („zum sechstenmal pflichtbewusst und zum sechstenmal treu“).

Aus Teilen der Legion wurden Comitatenses (Feldarmee) ausgegliedert. Eine Vexillation aus Legionären der Legion scheint sich in Gallien Verdienste erworben zu haben, da Victorinus (269–271 n. Chr.) Münzen mit der Aufschrift LEG(io) IIII FLAVIA (Felix) P(ia) F(idelis) („pflichtbewußt und treu“) prägen ließ.

Die Legion existierte noch in der Spätantike. Eine Vexillation der Legio IV Flavia Felix war vermutlich zwischen 285-290 n. Chr. für einen Feldzug des Maximianus gegen die aufständischen Bagauden Galliens oder zur Bekämpfung von Piraten dem Carausius unterstellt worden. Die „gallische“ Vexillation schloss sich vermutlich um 310 n. Chr. Konstantin I. dem Großen an.

Diokletian konnte 297-298 n. Chr. durch das Zusammenziehen starker Truppenkontingente, zu denen auch eine Vexillation der Legio IIII Flavia Felix gehörte, eine Erhebung in Ägypten niederschlagen. Alexandria kapitulierte im Frühjahr 298 n. Chr.. Eine Vexillation aus Legionären der Legio XI Claudia, Legio VII Claudia, Legio IIII Flavia Felix, Legio I Italica und Legio I Illyricorum baute unter Diokletian (284–305 n. Chr.) in Arabia Petraea (Syrien, Jordanien) eine rund 550 km lange Straße, welche die Kastelle Bostra, Basianis, Amata und Dumata verband.

Im frühen 5. Jahrhundert war die Quarta Flavia mit ihrem Praefectus Legionis in Singidunum stationiert und unterstand als Limitanei (Grenzheer) dem Dux Moesiae Primae. Danach verlieren sich die Spuren der Legion.