Severus

Aus Theoria Romana
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Flavius Valerius Severus (II.)

Herkunft, Jugend & Karriere Flavius Valerius Severus wurde an unbekanntem Datum im Donauraum geboren. Er war einfacher - im römischen Jargon halbbarbarischer - Herkunft. Von seiner Familie ist nichts bekannt, ausser dass er einen Sohn gleichen Namens hatte.

Als Freund des Galerius diente er sich im Heer hoch und nachdem sich Diocletian und Maximianus am 1. Mai 305 aus der aktiven Politik zurückzogen, wurde Severus in Mediolanum (Mailand) auf Betreiben seines Freundes zum Caesar im Westen ernannt. Als Adoptivsohn des Constantius I. Chlorus nahm er den Namen Flavius und als Mitglied der Familie von Diokletian noch Valerius an.

Severus’ Herrschaftsbereich umfasste Italia und Africa. Im Einverständnis mit Galerius übernahm er später noch Pannonia. Praktisch war er diesem aber genauso ausgeliefert wie Maximinus Daia.

Die Machtübernahme war reibungslos verlaufen, doch war Severus bei den Soldaten kaum bekannt und nicht wenige hätten lieber Constantius’ Sohn Constantinus (Konstantin I.) oder Maximianus’ Sohn Maxentius als Tetrarchen gesehen.

Als Constantinus aus der Geiselhaft des Galerius entlassen zu seinem Vater an die Kanalküste reiste, durchquerte er das Gebiet des Severus so unauffällig wie nur möglich, da er in ihm einen gefährlichen Rivalen sah.

Nach dem plötzlichen Tod des Constantius I. Chlorus 306 war Galerius der ranghöchste Tetrarch und regelte die Nachfolge in seinem Sinne. Severus wurde Augustus im Westen und Constantinus sein Caesar. Galerius gehorchte hier mehr der Not als seinem eigenen Verlangen. Die Soldaten in Britannia hatten Constantinus zum Augustus ausgerufen und dieser pochte darauf, sein Vater hätte ihn am Totenbett zum Nachfolger ernannt. Als dies Galerius zu Ohren kam, schickte er umgehend den Purpur eines Caesaren nach Britannia, um ihn wenigstens in der Tetrarchie degradieren zu können.

Maxentius fühlte sich nun erst recht übergangen und deswegen zettelte er in Rom einen Staatsstreich an, um sich selbst zum Kaiser auszurufen. Für ihn von Vorteil war, dass die Praetorianer ebenfalls über Severus aufgebracht waren. Diokletian hatte die Truppe auf die Grösse einer Stadtgarnison reduziert. Severus wollte nun endgültig einen Schlussstrich ziehen und die Garde vollständig auflösen.

Galerius kamen Gerüchte über den geplanten Umsturz zu Ohren und er informierte seinen Schützling Severus um dagegen etwas zu unternehmen. Anfang 307 sammelte Severus eine Streitmacht und zog von Mediolanum (Mailand) gegen Rom. In Norditalien hatte er keine Probleme, stand doch die hiesige Bevölkerung auf seiner Seite. Problematisch wurde das Vorrücken erst kurz vor Rom. Seine Armee meuterte. Unterdessen hatte sich Maximianus wieder aktiv in die Politik eingemischt und die Soldaten weigerten sich gegen dessen Sohn zu kämpfen. Parallel versuchten gegnerische Agenten die Loyalität der Truppe zu untergraben. Der Gipfel war erreicht, als der Praetorianerpräfekt Anullinus jedem eine Belohung versprach, der von Severus abfiele.

Die Lage war derart prekär, dass Severus die Flucht Richtung Norden antreten musste. Der zurückgekehrte Maximianus verfolgte ihn bis Ravenna, wo sich die beiden trafen. Die beiden einigten sich darauf, dass Severus auf Titel und Privilegien verzichtete und dafür sein Leben geschont werden würde. Als Gefangener wurde er nach Rom verbracht.


Quelle: Imperium Romanum