Musik
Das Wort Musik leitet sich vom griechischen musike ab, was "Die Kunst der Musen" bedeutet. Bei den antiken Griechen war die Musik ein wichtiger Bestandteil, sowohl bei öffentlichen religiösen Zeremonien, als auch bei privaten gesellschaftlichen Anlässen. Bei fast jeder Form von griechischer Dichtung war eine musikalische Begleitung üblich. Junge Griechen wurden in Gesang und Leier-, manchmal auch Flötenspiel unterrichtet – musikalische Darbietungen waren also nicht allein Sache von berufsmäßigen Musikanten.
Bei den Römern spielte Musik dahingegen keine wichtige Rolle in der Erziehung. Musikern waren in der römischen Gesellschaft nicht übermäßig hoch angesehen und der Musik wurde, im Gegensatz zur Dichtung, ein eher geringer Stellenwert beigemessen.
Allerdings war z. B. das Flötenspiel ein wichtiger Bestandteil bei religiösen Zeremonien. Gebete, Opfer und Begräbnisprozessionen, aber auch Triumphzüge und Umzüge zum Circus Maximus wurden vornehmlich auf der Tibia (einem Blasinstrument mit einem der heutigen Oboe ähnlichen Klangbild) begleitet. Im Theater wurden die gesungenen Partien bei Dramen (lat. cantica) ebenfalls mit der Tibia musikalisch begleitet. Bei Pantomimevorführungen war eine musikalische Begleitung ebenfalls üblich. In der Kaiserzeit fanden in Theatern regelmäßig Konzerte großer Instrumentalgruppen statt und auch bei abendlichen Gesellschaften gab es musikalische Darbietungen.
Griechischen Vorbildern folgend gab es ab der Spätzeit der Republik und in der Kaiserzeit Musikwettbewerbe. Kaiser Nero führte einen nach ihm benannten Wettbewerb ein, den Agon Neronianus, Domitian ließ für den Agon Capitolinus eigens ein Odeon erbauen, dass Odeum Domitiani auf dem Campus Martius.
Literatur: M. C. Howatson (Hrsg.), Reclams Lexikon der Antike, ergänzte Ausgabe 2006