Colosseum

Aus Theoria Romana
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Das Colosseum ist das größte Amphitheater, das die Römer je errichtet haben. Der Name Colosseum oder Kolosseum geht jedoch auf das 11. Jahrhundert zurück und leitet sich wohl von einer benachbarten Kolossalstatue Neros ab. Bis dahin, also auch in der fast fünfhundert Jahre währenden Zeit, in der das Bauwerk dem Zweck diente, für das es errichtet worden war, trug es den Namen Amphitheatrum Flavium.
Denn unter den flavischen Kaisern Vespasian und Titus wurde das Colosseum in nur fünf Jahren errichtet. 80 n. Chr. feierte man die Einweihung, die 100 Tage gedauert haben soll und bei der 5000 Tiere geopfert wurden. Die letzte Veranstaltung fand im Jahr 523 n. Chr. unter Theoderich statt, aber bereits vorher hatte Kaiser Honorius den Spielbetrieb stark eingeschränkt.
Bis dahin hatte es vor allem für die Durchführung von zwei Arten von Spielen gedient: den Kämpfen der Gladiatoren (munera) und den Tierhetzen (venationes).

Das Colosseum besitzt einen ovalen Grundriss. Es ist 188 Meter lang, 156 Meter breit und 52 Meter hoch. Die aus Travertinquadern errichteten Mauern gliedern sich in vier übereinander liegende Geschosse. Die drei unteren Stockwerke bestehen aus je 80 Arkaden, welche in der unteren Ebene von tuskischen, in der mittleren von ionischen und auf der dritten Ebene von korinthischen Säulen eingerahmt werden. Das vierte Stockwerk zeigt abwechselnd geschlossene und von Fenstern durchbrochene Abschnitte. In jedem Segment sind drei Konsolen und darüber drei Löcher eingefügt. Durch sie steckte man die Pfähle, an denen das Sonnensegel (velarium) befestigt wurde, das die Zuschauer vor Sonne und Regen schützen sollte. Für das Setzen dieses speziellen Segels wurde tatsächlich eigens eine Abteilung Seeleute aus Misenum in Rom stationiert. Diese Männer waren in der benachbarten Castra Misenantium untergebracht.

Rund 73.000 Zuschauer fanden im Colosseum Platz. Zwar war der Eintritt grundsätzlich frei, dass hieß jedoch keineswegs, dass jeder sich einen beliebigen Platz aussuchen konnte. Im Parterre waren die Ränge mit Marmor verkleidet und ganz vorn, direkt an der Arena, befanden sich die Plätze der Senatoren. Der zweite Abschnitt, moenianum primum genannt, war dem Ritterstand vorbehalten. Auch er war in Marmor gefasst und hatte acht Ränge. Darüber befanden sich die Ränge für das Gros der römischen Bürger, aufgeteilt in die Abschnitte moeniamum secundum imum und moeniamum secundum summum. Ganz oben saß man auf Holzbänken. Diesen Bereich nannte man moenianum summum.
Dank eines perfekt konstruierten Systems von Treppen, welche in genau gleicher Ordnung von der obersten Ebene bis ganz nach unten führten, konnten die Zuschauer ihr Plätze rasch erreichen und nach der Vorstellung das Amphitheater auch geordnet, durch eines der vier Haupttore wieder verlassen.

Der Boden der Arena bestand aus Holz. Darunter lag ein wahres Labyrinth aus Gängen und Kammern in denen sich Einrichtungen befanden, die für einen Reibungslosen Ablauf der Spiele sorgen sollten. Es gab Käfige, Waffenarsenale und Lastenaufzüge, mit denen Raubtiere und Kulissen nach oben gebracht werden konnten. Ein zentraler Hauptgang verlief unter den Eingangskorridoren in Richtung Osten bis zum Ludus Magnus.