Tiberinsel
Die Insel, welche etwa auf Höhe des Kapitols den Tiber für ein kurzes Stück in zwei Arme teilt, soll einer römischen Sage zufolge entstanden sein, als das Volk den letzten König Roms, Tarquinius Superbus, vertrieb und das auf dem Marsfeld von ihm gehortete Getreide in den Fluss schüttete.
Tatsächlich dürfte die Tiberinsel bei der ersten Besiedlung dieses Ortes eine Rolle gespielt haben. Denn an dieser Stelle war eine relativ einfache Überquerung des Tibers möglich, zudem in Sichtweite der gut zu verteidigenden Hügel Palatin und Kapitol.
Die Form der Insel ähnelt einem leicht gebogenen Schiffsrumpf, was im Altertum baulich noch durch eine Uferbefestigung betont wurde, die an Bug und Heck eines Schiffes erinnerte. In der Inselmitte stand einst ein Obelisk, so, wie ein Mast in der Mitte eines Schiffes aufragt.
291 v. Chr., nach einer schwere Seuche, errichtete man auf der Insel den Tempel des Aesculap, des Gottes der Heilkunst. Die Tiberinsel ist bis heute von beiden Ufern aus durch zwei Brücken zu erreichen. Der 62 v. Chr. errichtete Pons Fabricius verbindet sie mit dem rechten Ufer, der 46 v. Chr. gebaute Pons Cestius mit dem linken. Den Pons Cestius ließ Kaiser Valentinian I. um 370 n. Chr. renovieren, die heutige Form stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Die Tiberinsel heute