Placentia
Die Stadt Placentia (heute Piacenza) liegt am Zusammenfluss von Padus (heute Po) und Trebia (heute Trebbia) in der heutigen italienischen Region Emilia-Romagna.
Placentia wurde 218 v. Chr. römische Colonia und noch im gleichen Jahr musste der Ort zunächst einen Angriff der Gallier abwehren und dann die Überreste der bei der Schlacht an der Trebia geschlagenen, römischen Armee aufnehmen.
205 v. Chr. belagerte Mago Barkas, der jüngste Bruder Hannibals, mit einem karthagischen Heer Placentia, musste schließlich aber unverrichteter Dinge wieder abziehen.
200 v. Chr. hatten die Gallier mehr Erfolg und Placentia wurde niedergebrannt, so das es 190 v. Chr. mit dreitausend Familien neu besiedelt werden musste.
Ab 187 v. Chr. erlebte die Stadt einen Aufschwung, denn die neu erbaute Via Aemilia verband sie nun mit Ariminum (heute Rimini) und in deren weiterem Verlauf mit Fidentia (heute Fidenza), Regium (heute Reggio nell'Emilia), Mutina (heute Modena) und Bononia (heute Bologna). Placentia wurde damit zu einem wichtigen Verkehrsknoten, denn von hier aus führte die Fortsetzung der Via Aemilia weiter nach Mediolanum (heute Mailand) und ab 148 v. Chr. zudem noch die Via Postumia nach Dertoria (heute Tortona), bzw. Vicetia (heute Vicenza). Augustus ließ die Strecke später von Dertoria aus weiter nach Gallia Narbonensis verlängern und gab ihr ab Placentia den Namen Via Iulia Augusta.
In den folgenden Jahrhunderten findet Placentia immer wieder Erwähnung in der römischen Geschichte. So z. B. im Jahr 50 v. Chr., als hier eine von Iulius Caesar installierte Garnison meuterte oder 69 n. Chr., als die Stadt Zankapfel zwischen Othos und Vitellius’ Truppen wurde. 456 n. Chr. wird Kaiser Avitus auf seinem Weg nach Gallien in Placentia gestoppt und zum Abdanken gezwungen. 546 n. Chr. erobern die Ostgoten unter ihrem König Totila die Stadt.