Oppidum

Aus Theoria Romana
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Oppidum - Der Terminus

Im römischen Kontext vormals als Bezeichnung einer spezifischen Burg erwähnt, wurde der Begriff letztendlich zum gebräuchlichen Begriff für alle stadtähnlichen Siedlungen, unbeachtet derer tatsächlichen rechtlichen Stellung. Wurden Siedlungen in Italia mit Bürgerrecht als Oppida civium romanorum bezeichnet, trugen Siedlungen der westlichen Provinzen den Übertitel Oppidum ohne Zusatz, und helenistisch-geprägte Orte (Poleis) wurden mit dem Überbegriff Civitas tituliert (nicht zu verwechseln mit dem im Westen gebräuchlichen Begriff der Civitas, der eine Kommune mit mehreren Oppida bezeichnet)

Oppidum - Der Überbegriff

Als Oppida werden folgende Siedlungsformen bezeichnet:

Colonia - eine planmäßig gegründete Stadt, deren Einwohner aus römischen Bürgern (Stadtrömer, Veteranen) rekrutiert wurden, Hauptzweck Machtfestigung und Versorgung, meißt in eroberten Städten, deren Urbevölkerung mehr oder weniger integriert wurde.

Municipium - nichtkoloniale Orte, deren Einwohner bei Verleihung des m. das römische Bürgerrecht erhielten.

Vicus - kleine Dörfer, auch Vororte, die teilweise eigene Rechte besaßen.

Canaba - eine sich um ein Heerlager (oft Castella) bildende kleine Siedlung, meist mit Versorgungsfunktion für dasselbe.

Organisation eines römischen Oppidum

Die kleinste Organisationsform des Oppidums bestand aus den Vicani, den Bewohnern des Ortes. Diese erfüllten lokale, nur den jeweiligen Ort (ob Vicus oder Hauptort) betreffende Aufgaben, und wählten jährlich zwei Magistri Vici. Die versammelten Magistri Vici einer Civitasbildeten schließlich den Ordo Decurionum, welcher über die Grenzen der einzelnen Vici hinaus aktiv werden konnte, und mit seinen Magistern das Zentralorgan der Verwaltung einer Civitas darstellte.


Quellen: Vittinghof, Friedrich, Civitas Romana, Klett-Cota, Stuttgart 1994

Dahlheim, Werner, Geschichte der römischen Kaiserzeit, Oldenbourg, München 2003